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Referierendes Organ für das Gesamtgebiet der Botanik

Im Auftrage

der Deutschen Botanischen Gesellschaft

unter Mitwirkung von

L. Diels-Berlin, H. Kniep-Würzburg, H. Miehe-Berlin

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Referierendes Organ für das Gesamtgebiet der Botanik

Im Auftrage der Deutschen Botanischen Gesellschaft

unter Mitwirkung von L. Diels-Berlin, H. Kniep-Würzburg, H. Miehe-Berlin herausgegeben von S. V. Simon - Bonn Verlag von Gustav Fischer in Jena

Neue Folge Band 2 (Band 144) 1922: Referate

Heft 1

Um eine möglichst vollständige Besprechung der neu erscheinenden Literatur durchführen zu können, werden die Herren Verfasser gebeten, Sonderabdrücke ihrer Abhandlungen sogleich nach dem Erscheinen an den Herausgeber, Prof. Dr. S. V. Simon in Bonn, Botan. Institut, einzusenden. Besprechungen werden ebenfalls an den Herausgeber, Bücher dagegen an die Verlagsbuchhandlung erbeten

Randolph, L. F., Cytology of chlorophyll types of maize. Bot. Gazette 1922. 73, 337-374. (Taf. 11-16.)

Es wird die Frage untersucht, ob bei den verschiedenen Formen von buntblättrigem Mais Unterschiede in der Entwicklung und dem Aussehen der Plastiden festzustellen sind, die gegebenenfalls zur Erklärung der verschiedenartigen Vererbungsweisen dieser Rassen herangezogen werden können. Zwei Gruppen panaschierter Formen werden dabei ganz besonders auseinander gehalten, solche, bei denen sich die Buntblättrigkeit nach den Mendelschen Regeln vererbt, und solche, bei denen sie nur durch die Eizelle weitergegeben wird. An Hand von Lebenduntersuchungen und fixiertem Material wird festgestellt, daß in den Meristemzellen des Sproßscheitels grüner Pflanzen sehr kleine Körnchen in großer Zahl vorhanden sind, aus denen sich mit zunehmendem Alter der Zellen die Plastiden entwickeln und die daher Proplastiden genannt werden. Andere ähnliche Inhaltsbestandteile sollen neben den Proplastiden nicht vorhanden sein. Bei der Ausdifferenzierung der einzelnen Zellen wachsen diese Körnchen zum größten Teil zu Plastiden heran, werden von einer gewissen Größe an grün und sind von nun an befähigt, Stärke zu bilden. Diese Entwicklung geht nicht bei allen Plastiden zu gleicher Zeit vor sich, so daß in gewissen Altersstadien alle Übergänge von Proplastiden zu fast ausgewachsenen Chlorophyllkörnern zu beobachten sind. In fertig ausdifferenzierten Zellen grüner Pflanzen finden sich dann zahlreiche Chlorophyllkörner und daneben wenige Proplastiden, die sich nicht zu Plastiden entwickelt haben.

Bei buntblättrigen Pflanzen ist der Vorgang ganz der gleiche, nur ist die Zahl der Proplastiden, die sich weiterentwickeln, geringer, die Chromatophoren stehen schließlich an Größe hinter den normal-grünen zurück und sind bei weißen Pflanzenteilen farblos, bei Chlorinaformen gelbgrün usw. Infolgedessen finden sich in erwachsenen Zellen solcher buntblättrigen Formen wenige fertige Plastiden und viel Proplastiden. Der ganze Entwicklungsvorgang der Proplastiden wird also gewissermaßen auf einem frühen Stadium unterbrochen. Dadurch kommt es z. B. bei manchen gestreiften Formen vor, daß an der Übergangszone von grünen zu gelbgrünen Streifen in einzelnen Zellen Chromatophoren der verschiedenartigsten Größe und Färbung nebeneinander zu finden sind.

Dieser Entwicklungsvorgang der Plastiden wurde bei allen untersuchten Formen festgestellt und es konnten keinerlei Unterschiede gefunden werden,

Botanisches Centralblatt N. F. Bd. II

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die mit dem verschiedenen erblichen Verhalten der einzelnen Rassen irgendwie in Zusammenhang gebracht werden könnten.

Zum Schluß bespricht Verf. an Hand der Literatur die Beziehungen zwischen Proplastiden und Chondriosomen, ohne selbst Stellung dazu zu nehmen. Ferner widmet er der Frage der Individualität der Plastiden einige Worte und vertritt den Standpunkt, daß weder die Individualität der Plastiden noch ihre Entstehung de novo nachgewiesen sei.

K. L. Noack (Würzburg). Tahara, M., Cytologische Studien an einigen Kompositen. Journ. Coll. Sc. Imp. Univ. Tokyo 1921. 43, 53 pp. (4 Taf., 15 Textfig.)

Die haploide Chromosomenzahl zahlreicher Chrysanthemumarten ist 9, bei Ch. indicum und Ch. Leucanthemum dagegen 18, bei Ch. hakusanense und morifolium 27, bei Ch. Decaisneanum 36, bei Ch. arcticum 45. Eingehend werden die Anfangsstadien der heterotypischen Teilungen bei Ch. coronarium beschrieben. Erigeron dubius besitzt 9 haploide Chromosomen. Hier enthält der Embryosack nach den ersten meiotischen, von keiner Wandbildung begleiteten Teilungen schließlich etwa 16 Kerne. E. liniifolius hat 26 haploide Chromosomen. Die Embryosackentwicklung verläuft zunächst normal, später treten zahlreiche ein-, zwei- oder mehrkernige Antipodenzellen auf. Erigeron annuus ist parthenogenetisch, mit verschieden großen Pollenkörnern. Die sich aus den ersten beiden nicht heterotypischen -Teilungen der Embryosackmutterzelle ergebenden Kerne tragen zur Bildung des Embryosackes bei. Die weiteren Teilungen zeigen dann 26 diploide Chromosomen. Kräusel (Frankfurt a. M.).

Kisser, Josef, Amitose, Fragmentation und Vakuolisierung pflanzlicher Zellkerne. Anz. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. 1922. Nr. 8/9. S. 67-68.

Amitose ist gegenüber der Mitose ein vereinfachter Teilungsvorgang, sie kann nur dort auftreten, wo eine gleichmäßige Aufteilung der Erbmasse nicht notwendig ist. Verf. widerlegt die von Schürhoff aufgestellte Behauptung, bei amitotischer Teilung können nur so viele Tochterkerne gebildet werden, als der Mutterkern normalerweise Chromosomen enthält. Alle jene morphologischen Veränderungen am Kerne, die einen Kernzerfall in Teilstücke bedingen können, aber nicht Amitose sind, gehören zum Begriffe der Fragmentation. Durch die zur Fragmentation zu rechnenden amöboiden Gestaltsveränderungen werden bei Tradescantia in der Tat mehrkernige Zellen gebildet, was Schürhoff in Abrede bezüglich Tr. virginica stellt. Die Fragmentation wurde auch im Parenchym des Blattstieles von Funckia sp., seltener im Marke von Impatiens balsamina, im Rindenparenchym etiolierter Triebe von Solanum tuberosum, im Wurzelparenchym von Beta vulgaris, im Wassergewebe von Aloë vulgaris und im Marke von Tropaeolum majus gefunden und beschrieben. Diese Fälle von Fragmentation sind Alterserscheinungen. Am Sambucus - Marke zeigt man, daß die Kerne gewisser Gewebe der Desorganisation anheimfallen, während die ganze Pflanze noch im jugendlichen Zustande sich befindet. Über das Auftreten von Vakuolen im Kerne: Verf. fand sie in den Kernen des Markes von Solanum nigrum und von Lactuca sativa, im Fruchtfleisch von Prunus domestica, im Wurzelparenchym von Beta vulgaris, im Blattstielparenchym von Funckia sp. und sehr schön

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