Slike stranica
PDF
ePub
[blocks in formation]

Da erscheint Don Diego aufs neue und richtet flammende Worte an Doña Juana. Sie weist ihn energisch zurück und fordert ihn auf, sich zu entfernen. Sie ähnle nicht gewissen Frauen, die nur aus Schrulle tugendhaft seien, sondern sie sei es wirklich, weil sie es eben sei; und selbst wenn das nicht der Fall wäre, so sei sie schon vergeben; sie erwarte noch zur Nacht ihren Bräutigam. Plötzlich ertönt Geräusch auf der Straße. Doña Juana hat die Stimme ihres Vaters erkannt und fordert den Galan nochmals auf, sich zu entfernen und irgend einen Vorwand für seine Anwesenheit auszudenken. Doch es ist zu spät; schon naht Don Gutierre. Beatriz läßt Don Diego in das anstoßende Zimmer eintreten. Kaum ist er verschwunden, so erscheint der Alte gefolgt von Don Blas und seinem Diener Ortuño, von Calabaças und dem eigenen Lakeien Joachin. Don Blas entspricht vollkommen dem Bilde, das Calabaças von ihm entworfen hat. Es ist der dumme, lächerliche, aufgeblasenc Landjunker, wie er später so lange auf der spanischen Bühne gespielt worden ist, und dieser Landtölpel ist maßlos mißtrauisch und eifersüchtig. Er hält an Doña Juana eine lächerliche Ansprache und ruft seinen Diener Ortuño und fragt ihn, ob diese nicht gut gewesen sei. Doña Juana antwortet ihm im übertrieben höflichen Stil, bemerkt aber zu ihrer Zofe, es sei ein großes Unglück, einen albernen Gatten zu haben; doch Geduld, fügt sie gleich hinzu. Wieder ruft Don Blas nach Ortuño und fragt ihn, was er von der Braut halte. Ortuño findet sie schön und klug. Die erstere Eigenschaft fürchtet Don Blas und sagt, daß ihm das Haus Mistrauen einflöße. Als er daher zögert und Doña Juana sagt: Si os he parecido fea,

con procurar agradaros,
tendra aquesta falta enmienda

so platzt er heraus:

Antes es el fufpender

culpa de vuestra belleza,

que me pareceis tan bien
que cafi, cafi me pesa.

Selbst Don Gutierre findet: „Brabas necedades dize!" aber er glaubt, daß dies möglicherweise nur eine vorübergehende Verwirrung (turbacion) sei. Wer von einer langen Reise kommt, für den sei es am besten auszuruhn:

Quien de vna jornada llega

la mayor lifonja es

que descanfe.

Er befiehlt also der Tochter sich in ihr Zimmer zurückzuziehen. Dann fragt er Don Blas nach seinem Bruder; er wolle auch diesen

kommen lassen, damit er im Hause wohne. Aber Don Blas verbittet sich das; er will weder, daß sein Bruder, noch sein Vater, noch irgend ein Diener innerhalb gleicher Türen mit seiner Frau weile. Don Gutierre bemerkt darauf: „Lo que vos quifiereis fea," weist dem Schwiegersohn sein Zimmer an und geht.

Den ganzen Empfang hat der in Juana's Zimmer versteckte Don Diego mit angehört und hin und wieder sein im aparte gesprochenes Hoffen und Bangen dazwischen geworfen. Juana, die sich in ihr Zimmer begeben will, erinnert sich jetzt mit Schrecken des Gefangenen und flüstert ihrer Zofe leise ins Ohr, was sie mit ihm beginnen solle. Gleich merkt das der argwöhnische Don Blas und wittert Verrat. Er ruft Ortuño und sagt zu ihm:

Aunque el mundo fe rebuelua,

no ha de tener mi muger

criadita consegera.

Hiermit schließt die Jornada primera.

Segunda Jornada.

Die Handlung der II. jornada schließt sich unmittelbar an die der ersten an. Wir brauchen uns nicht einmal einen Szenenwechsel zu denken. Als der Visconde und Ortuño sich entfernt haben, bleiben Doña Juana und Beatriz zurück. Jene befiehlt der Zofe jenen Mann" (effe hombre) aus ihrem Gemach zu entfernen, während sie sich in ein Nebenzimmer begibt, um sich entkleiden zu lassen. Im Gehen sagt die junge Dame:

que aya muger que fe meta
en estos fustos? gran dicha
a fido que no lo vean.

Als sie verschwunden ist, ruft Beatriz Don Diego und fordert ihn auf zu gehen. Seufzend und den glücklichen Bräutigam beneidend, schickt sich jener an, das Gemach zu verlassen. Beatriz erfährt von ihm, daß er der Bruder des Don Blas sei. Da letzterer aber plötzlich mit Ortuño aus seinem Zimmer herauskommt, so muß sich Don Diego aufs neue verstecken. Don Blas wird von einer verzehrenden Unruhe aus seinem Zimmer getrieben. Er ist erregt, weil er, von seinem Schwiegervater kurz nach der Ankunft überrascht, nicht erst die von seinem Bruder erbetene Auskunft über seine Braut hat abwarten können. Er erzählt dem Ortuño, daß er seinem Bruder geschrieben, er möge Erkundigung über das Mädchen einziehen ,,pues conocida no era"; eine sehr gebotene Vorsicht,

que muger en Madrid bella
es mucho peligro, aviendo
tantos ojos que la vean.

Ortuño sagt beschwichtigend zu seinem Herrn, daß sein Bruder vielleicht sich erkundigt habe; er möge doch zur Ruhe gehen. Aber Don Blas kann keine Ruhe finden. Er meint:

No me conuiene esta nobia,
que es hermofa y bachillera,
y tambien tiene criada

que habla en fecreto con ella.

Nochmals fordert ihn Ortuño auf, sich zu Bette zu begeben; aber Don Blas schickt ihn fort nach Licht; er will zuvor noch das ganze Haus durchsuchen.

Don Diego, der in seinem Versteck das ganze Gespräch belauscht und auch von dem an ihn gerichteten Brief gehört, der von Calabaças, wie wir wissen, ja verloren worden war, fürchtet von seinem Bruder entdeckt zu werden. Als daher Ortuño nach Licht gegangen, will er sich in der Dunkelheit schnell aus dem Hause schleichen. Don Blas hört Schritte und ruft: „Ists Beatriz?" Als er keiue Antwort erhält, tappt er nach Don Diego. Dieser, rasch entschlossen, packt ihn und ringt mit ihm, indem er ruft: No has de falir, tente, espera! Don Blas schreit: „Quien eres, hombre atreuido?" Don Diego antwortet:

Hombre, qualquiera que feas,

que profanas esta cafa,

yo haré que en mis braços fepas
como castigo ofadias.

Da erscheint Ortuño mit Licht, und Don Diego tut, als ob er erst jetzt seinen Bruder erkenne. Auf des letzteren Frage, wie er in das Haus seines Schwiegervaters komme, macht er ihm weis, daß er seinen Brief gelesen und sich gleich nach der jungen Dame erkundigt, aber von ihr nur das Beste gehört habe. Da er sie jedoch heute im Arme eines Mannes bewußtlos in das Haus tragen gesehen und erfahren habe, daß jener sie bei einem Unfall gerettet, so habe er sich, um sich Gewißheit zu verschaffen, ob diese Rettung Zufall, oder ob der Retter ein Liebhaber wäre, in ihr Haus geschlichen, um sie zu beobachten. Als er nun Schritte gehört, so sei er um Klarheit zu bekommen, über den Mann hergefallen, bis dieser sich glücklicherweise als sein Bruder entpuppt habe. Auf die argwöhnische Frage des Don Blas, wer ihn denn ins Haus eingelassen habe, erwidert Don Diego ungeschickterweise: eine Dienerin, und gießt damit Öl in die Flamme der Eifersucht, die schon in seinem Busen lodert. „Peor està que estaua!" jammert Don Blas, „Alarma honor!" Seine Zweifel zu heben, schlägt er Don Diego vor, mit ihm die Kleider zu wechseln, damit er seine (Diego's) Rolle spielen könne. Don Diego, heftig erschrocken, erkennt die Gefahr, in die ihn der Rollentausch versetzt:

que es fuerça que qnando buelva
por mi la criada, hable

algo contra mi cautela,

penfando que habla conmigo.

aber was soll er tun? er findet keinen Ausweg und fügt sich dem Ansinnen. Don Blas befiehlt ihm:

fube y en mi quarto efpera!

Don Blas seufzt: Honor, apenas marido,

y ya defuelos me cueftas.

Szenenwechsel. Doña Antonia, Rodriguez und Luisa treten auf. Sie nähern sich dem Hause Don Gutierres. Die abenteuerlustige Schöne hat bereits erfahren, daß der Visconde und sein Bruder nicht zum Schlafen nach Hause gekommen sind. Da öffnet sich die Tür und herauskommt, von Beatriz geleitet, der vermummte Don Blas: „De vos

quedaré fiempre obligado"

flüstert der vermeintliche Don Diego der Zofe zu.

,,Salid, que me aueis costado

grande fufto."

antwortete Beatriz und huscht davon. Don Blas überlegt, wie er wieder ins Haus kommen könne; er will Ortuño rufen, der den Schlüssel zur Haustüre hat, aber er bemerkt mit einem Male die drei Anwesenden, die auf ihn losgehen und flüchtet sich daher schnell um die Ecke. Doña Antonia, welche sehen will, wer der Vermummte gewesen, ruft ihn an und als sie keine Anwort erhält, eilt sie ihm mit ihrer Begleitung nach.

Szenenwechsel. Diego mit Calabaças im Zimmer des Don Blas. Der Kavalier kann sich nicht in den Gedanken finden, die von ihm so heiß Geliebte in dem Besitz eines anderen zu sehen. Es beginnt zu dämmern. Don Diego ruft:

para que quiero yo el dia

pues viuo desta manera?

Plötzlich ertönen Rufe. Sie lauschen; es ist Don Blas, der nach Ortuño ruft. Calabaças geht nach dem Schlüssel; während dessen äußert Don Diego die Befürchtung, sein Bruder könnte seinen Trug entdeckt haben. Von Calabaças hereingeführt, erscheint der Landtölpel, schickt jenen fort und antwortet auf die ängstliche Frage Don Diegos, was er entdeckt habe: ,mas cuidado!" Dann erzählt er in fast vier Kolumnen schwungvoll poetischer Rede, die man von ihm kaum erwartet hätte, wie er, im ganzen Hause umherspähend, in das Schlafgemach Doña Juana's gekommen sei: Er sieht ein Licht,

"

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Und nun folgt eine verliebte Schilderung der schlafenden jungen Dame, deren Anblick indes nur seine Eifersucht noch mehr entfacht:

Yo desconfiado y loco,

empezando a difcurrir

Dixe: Muger tan hermofa

quien dudarâ que en Madrid

fera Circe ..

quien dudarâ que ella (ay cielos)

pueda escuchar o admitir?

Er will gleich eine Probe anstellen, er löscht das Licht

ergreift ihre Hand,

y ella afustada

despierta y dize: Es Beatriz?
Callo, y en el tacto estraña
la mano, y buelve a dezir:
Quien es? con mas alboroto:
y a media voz dixe: Aqui
me teneis, yo foy feñora,
no me conoceis? y enfin
o fueffe honor, o estrañeza,
Padre, efpofo, Yues, Beatriz,
empeço a, dezir a vozes,
ladrones

aus und

« PrethodnaNastavi »