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Selbst der Schlußgedanke des D. Blaize ist nur eine Umschreibung der Worte des D. Blas am Schluß der II. Jornada:

Quien fera aquefta muger?
pero en parte lo agradezco,
pues fufpendiendo la boda,
fe cumple todo mi intento.
Brabo trabajo es el mio,
en llegando luego pego:
valgate el diablo por talle
lo que cueftas de defvelos.

V. Akt.

Nachdem Scarron aus den beiden ersten Jornadas 4 Akte seines Lustspiels gewebt, verblieb ihm für seinen 5. Akt die ganze III. Jornada. Um diesen überreichen Stoff in einen Akt hineinzuzwängen, war er genötigt, zu gewaltigen Streichungen seine Zuflucht zu nehmen. Da er gleichwohl auf selbständige Zusätze nicht ganz verzichten wollte, so kann man sich vorstellen, in welch verkümmerter Gestalt die Szenen des Spaniers in sein Stück übergingen.

Gleich der Anfang des Aktes zeigt das. Don Sanche tritt mit Merlin auf. Die Szene entspricht dem Anfang der III. Jornada bei Coello. Während aber bei letzterem auf der einen Seite Diego mit Calabaças, auf der anderen Doña Juana und Beatriz auftreten und bald der Kavalier über die Grausamkeit der jungen Dame, bald letztere über die Aufdringlichkeit des Liebhabers, dem zu widerstehen ihr immer schwerer wird, den Bediensteten gegenüber klagen, bis Diego den Mut findet, sich Juana zu nähern, aber von ihr unerbittlich zurückgewiesen wird: läßt Scarron Dom Sanche mit Merlin allein erscheinen. Ihr Gespräch ist ein kurzes Extrakt aus Coello, wobei Saft und Kraft verloren ging. Kein Wunder auch, aus etwa 160 Versen des Spaniers sind 44 bei Scarron geworden mit dem dürftigen Inhalt: D. Sanche will sterben, da Blanche für ihn verloren ist, Merlin findet das Sterben aus diesem Grunde töricht; trotzdem beharrt D. Sanche darauf zu sterben. Da sieht er mit einem Mal seinen Bruder kommen und schließt die Szene im engen Anschluß an Coello:

Scarron.

Mais ce frere odieux, à mon repos funefte,

Ne vient-il pas m'ofter le feul bien qui me refte? Ne vient-il pas encor mon trépas empefcher Apres m'auoir rauy ce qui me fut plus cher? Helas! si ie luy dis que Blanche eft vertueufe,

N'eft-ce pas augmenter fon ardeur amoureuse? Si ie luy dis auffi que Blanche ne l'eft pas, N'eft-ce pas offencer vn Ange plein d'appas? Et ne fera-ce point par vne action lâche

A l'honefteté mefme auoir fait vne tache?

Ha! n'offençons iamais cette

Diuinité

Et iusqu'au dernier iour disons

la verité.

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Vous n'aurez pas pluftost rendu mon frere heureux.

Que l'executeroy voftre arreft rigoureux:

Oui, ie contenteray voftre cruelle enuie, I'irai loin de vos yeux, les aftres de ma vie: Mes veritables Dieux; mais des Dieux ennemis

Qui me vont tout ofter, & m'auoient tout promis.

D. Blaize (caché):

Il la presse vn peu trop le frippon & ie gage Qu'apres vn autre assaut la Dame n'eft plus fage.

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Man vergleiche:

Coello:

D. Juana:

Aqui está Don Diego, ay cielos! D. Diego:

...

Exhalacion diuina,

*

*

*

quedaos donde os merece mas venturofo mi hermano:

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D. Juana:

*

Don Diego (yo foy confufa) ya que os vais (yo eftoy temblando),

fabed, que antes que mi pecho

quede tan calificado

de ingrato, que me debeis algo mas

Qui le peut mieux fçauoir que en fentir de vueftra aufencia celle qui l'ordonne? las nueuas triftes etc.

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Der Rest der Szene verläuft in ähnlicher Weise. Blanche geht fort, D. Blaize macht seinem Bruder Vorwürfe, daß er seine Braut verführt habe, dieser verteidigt sich, daß er alles nur in seinem Auftrag erdichtet habe. Hierauf erklärt Blaize seine Absicht die Heirat aufzugeben und entfernt sich. Zwei Dinge hat Scarron in dieser Szene weggelassen, den Dolch, den D. Blaize zieht und fallen läßt und das Lauschen der jungen Dame. Was letzteres anbelangt, so erfahren wir weiter unten, daß es doch stattgefunden, Scarron hat aber, entschieden ein Verstoß gegen die dramatische Kunst, unterlassen es anzudeuten.

Die beiden folgenden spanischen Szenen, den Monolog Juanas und das Gespräch zwischen D. Diego und Calabaças hat Scarron unterdrückt. Er läßt zu Ende der 3. Szene Blanche erscheinen und von D. Diego begrüßen, die ihm aber (4. Szene) gründlich den Text liest, den Laufpaß gibt und sich dann sofort entfernt. Die Strafrede Blanche's ähnelt inhaltlich derjenigen Juanas, wenn auch nicht im Ausdruck.

D. Blaize hat die Worte Blanches belauscht und tritt triumphierend hervor zu D. Sanche, der wie vernichtet dasteht. Seine Worte erinnern wieder stark an Coello; man vergleiche:

Don Blaize:

D. Blas:

Porcia fue cosa de burlas

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Die 5. Szene ist Erfindung Scarrons. Lizette kommt zu D. Sanche und erzählt ihm, daß ihre Herrin sein Gespräch mit D. Blaize belauscht habe und nicht bezweifeln konnte,

Que par vn feint amour, vne lasche fineffe,

Vous n'ayez attenté d'éprouuer ma maiftreffe.

D. Sanche rechtfertigt sich und Lizette verspricht, sich weiter für ihn zu verwenden.

Die 6. Szene bringt in stark verkürzter Form die Unterredung zwischen der Abenteurerin und dem Vater der Braut; Scarron ist sachlich im ganzen seiner Vorlage treu geblieben und hat auch wörtliche Annäherungen nicht vermieden:

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