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b) prendre l'eau aux étangs. ., Encycl. 27, 220 aber prendre du poisson dans un vivier, Poiré 2284.

c) prendre de l'eau à la rivière, Ac. — aux ruisseaux, Encycl. 27, 220, à l'aqueduc, Boiss. Tac. 324.

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d) für prendre in Verbindung mit source und fontaine fehlen mir sichere Beispiele 6); in HD's Erklärung von puiser prendre dans un puits, une source, un tonneau etc., du liquide qui y est contenu ist dans la fontaine offenbar durch die Umgebung beeinflußt.

Schwankungen: prendre de l'eau aux puits, dans un puits; - aux étangs, prendre du poisson dans un vivier. Summa: a) Bei festumgrenzten kleinen und größeren Hohlräumen: prendre dans; gelegentlich à

b) Bei Flächenausdehnung: à, auch dans

c) Bei Ortsbestimmungen, die in der Längsrichtung auslaufen: à

d) (bei source und fontaine: à, seltener dans).

Bemerkung: Die Schwankungen unter a und b erklären sich wie bei boire.

Älteres en findet sich bis in frühklassische Zeit; auch in der neusten Zeit begegnet allerdings modernes - en vor Eigennamen, im figürlichen Sinn: le machiavélisme de Machiavel, pris directement à sa source, en Machiavel même RM. 33, 522.

Sonst entspricht dem afz. en in übertragenen Ortsbestimmungen regelmäßig und sehr häufig dans: le feu qu'il a pris dans ses yeux, prendre un discours dans un journal, une citation dans l'Essai, des impressions dans une étude, des sentences dans ces livres, une idee dans un vieux roman, dans Cicéron, Virgile, Horace, usw.

Nur bei source wird auch im übertragenen Sinne die Präposition à bevorzugt: il prend des renseignements à des sources différentes, Boissier, Rel. 319, cet air... ils en prenaient plein leur poitrine, à la source même de toute vigueur et de toute existence, Loti, Pêch. 62, le machiavélisme de Machiavel, pris directement à sa source, RM. 33, 522.

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Sonstige Verba, die durch Etymologie oder Analogie beeinflußt den eigentlichen Verben des Entnehmens in der Auffassung der Ortsbestimmung folgen, wählen, soweit ich ihren Gebrauch habe verfolgen können, ausnahmslos dans, um den Ort zu bezeichnen, wo die Handlung sich vollzieht. Dieser ist aber derart oder der Sinn des Verbums ist so beschaffen, daß auch die prendre-Gruppe im gleichen Falle dans bevorzugen würde. Zum Belege folge hier eine kurze Übersicht:

6) Eingeborene Franzosen gaben à la source, à la fontaine den Vorzug, ohne prendre de l'eau dans la source, la fontaine völlig auszuschliefsen.

A. Im eigentlichen Sinne:

1. choisir dans le panier les plus belles cerises

2. fumer dans une pipe

3. pêcher dans la mer, une rivière, un étang; fig. au plat 4. ramasser les épis dans les champs

5. servir qn dans des vases d'or

6. voler dans l'armoire.

B. Im figürlichen Sinne:

1. apprendre qch dans les livres, la nature, nos institutions 2. choisir ses ministres dans le parti victorieux

3. copier qch dans un journal

4. cueillir qch dans les livres

5. lever une copie dans leurs papiers

6. ramasser une nouvelle dans le ruisseau

7. se recruter dans une province

8. tailler des vêtements dans des pièces de drap sombre 9. voler cela dans tel livre.

Will man schließlich für praktische Zwecke den Sprachgebrauch der Verba des „Entnehmens" kurz zusammenfassen, so dürfte man

etwa sagen:

Man konstruiere:

A. Im eigentlichen Sinne:

a) manger stets mit dans

b) boire, puiser und prendre

1. stets mit dans bei Anfügung von kleineren fest umschlossenen Hohlräumen.

2. gewöhnlich mit à bei größeren Raumgebilden, die in der Hauptsache ihrer Flächen- oder Längsausdehnung nach angeschaut werden.

Nur bei energischer Betonung der Innerlichkeit und bestimmter Umgrenzung (Mätzner Synt. I 273) ist dans in diesem Falle vor

zuziehen.

B. Im bildlichen Sinne:

a) manger stets mit à

b) boire, puiser und prendre mit dans.

Bemerkung: Bei boire, puiser und prendre wähle man stets à, wenn der Ort mit la source (la bouteille) bestimmt wird. Ortsangaben der Ruhe, soweit sie bei anderen Verben des „Entnehmens aus" überhaupt zulässig sind, determiniere mit dans.

GÖTTINGEN.

Ztschr. f. frz. Spr. u. Litt. XXXII.

E. UHLEMANN.

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Wortgeschichtliches.

arrimer,,schichten, stauen" begegnet heute als Terminus der Seemannssprache neben arrimeur „Schichter, Stauer" und arrimage .,Schichtung, Stauung; Stauerlohn". In älteren Wörterbüchern, wie J. H. Rödings Allgem. Wtb. der Marine (III, 33), findet man gleichbedeutende arrumer und arrumage. Vgl. damit bei Godefroy altfrz. ariner, arrimer, aruner etc. in der allgemeinen Bedeutung arranger, disposer, mettre en ordre" und aus den heutigen Patois u. a. norm. (Moisy, Dict. p. 37) aruner „arranger, mettre en ordre par rangs, en bon état", ib. p. 200 déruner déranger, causer du désordre", la Hague (Fleury Essai) arrunáe mettre dans un certain ordre, placer une chose à son rang", derrunáě „déplacer, priver de son tour", cancal. (Dagnet et Mathurin Le parler... cancalais p. 5) arrimer et aruner „entasser, mais avec ordre et sans perdre de place", boulonnais (Haigneré) arumer „arranger“. Auch rumer, déménager, in Berry (Jaubert) dürfte hierher gehören. Aus anderen romanischen Sprachen sind anzumerken prov. (Mistral) arrima „arrimer, arranger la cargaison“, arrimage arrimàgi „arrimage", arrimaire rimaire „arrimeur", span. arrimar „stauen“ und „anlehnen, annähern etc.“, arrumar „stauen, verstauen“, arrumage „Stauung", arrumador „Stauer", etc.

Was die Herleitung der genannten Wörter angeht, so begegnet man ziemlich allgemein der Ansicht, daß diejenigen mit dem Stammvokal u auf germ. rum (nhd. Raum) zurückgehen, das in dieser nicht abgeleiteten Form begegnet in franz. (Sachs) rum „Ladungs-, Waarenraum in einem Schiffe", wall. rume „t. de bat. écoutille“ und „espace entre deux murs" (Grandgagnage), Guernesey (Métivier) rum und run place, espace" auch appartement", afrz. run (Godefroy), prov. (Mistral) rum „espace que l'on ménage à fond de cale pour la cargaison". In Bezug auf die Wörter mit i als Stammvokal gehen die Ansichten auseinander. Während einige Etymologen dieselben mit arrumer etc. auf das gleiche Grundwort zurückführen, nehmen andere verschiedenen Ursprung an. So bemerkt Diez, Etym. Wtb. I, 271 s. rima: „Eine zss. ist altsp. adrimar Bc., nsp. cat. arrimar zusammenstellen, anlehnen, frz. arrimer schichten, vgl. ahd. rim, in der bed. reihe, die auch dem sp. rima zusteht, fr. (in Berry) enrimer symmetrisch ordnen. . ." und ib. p. 275 s. rombo:

„Aber fr. arrumer, sp. arrumar die Schiffsladung verteilen und ordnen, pg. arrumar überh. ordnen, werden aus dem ndl. ruim schiffsraum erklärt..." Die gleiche Auffassung begegnet bei Körting Lat. - roman. Wtb. unter No. 887 und 8195. Mackel, Die germanischen Elemente, erwähnt arrumer nicht und stellt arrimer (schichten) pg. 108 zu germ. rīm (Reihe, Reihenfolge, Zahl). Die Verfasser des Dictionn. général bezeichnen die Herkunft von arrimer als nicht bekannt und bemerken: „On trouve dans Furet, arrumer et arruner. Anc. fr. aruner et ariner, mettre en ordre". Ihre Auffassung dürfte demnach sein, daß die Wörter mit i und u als Stammvokal etymologisch nicht zu trennen sind. Diese Ansicht vertreten u. a. auch Littré und Scheler. Letzterer bemerkt s. arrimer: „,... altération de vfr. arrumer, esp. arrumar. Or, ce dernier dérive du subst. vfr, rum, fond de cale, lequel resprésente le nl. ruim, all. rum, auj. raum, espace (en termes de marine: entrepont), angl. room. Arrimer répond pour le sens à all. ein-räumen, emménager (des meubles)". Keiner der zuletzt genannten Autoren geht auf die Schwierigkeit ein, die bei der Annahme gleichen Ursprungs beider Wörter in dem Wechsel des Stammvokals besteht. Meinerseits halte ich es für außerordentlich wahrscheinlich, daß die in der Bedeutung übereinstimmenden und in der Form sehr ähnlichen Wörter etymologisch zusammen gehören. Was die Verschiedenheit in der Lautung des Stammvokals angeht, so vermute ich, daß frz. arrimer, prov. arrima, span. cat. arrimar auf mittelengl. rime(n) zurückgehen, frz, arrumer, span. pg. arrumar aus mittelengl. rume(n), woneben an. ryma, mnd. rumen, ndl. ruimen eingewirkt haben mögen, sich erklären. Mittelengl. rime(n) und rume(n) sind neben kentisch reme(n) dialektische Differenzierungen auf der Grundlage von altengl. ryman in der Weise, daß rume(n) dem Südwesten des Sprachgebietes, rime(n) als die verbreitetste Form dem Norden, dem Mittellande und einem Teil des Südens angehört. Ein aus mittelengl. Texten ebenfalls nachgewiesenes roume weist auf altengl. rumian zurück. Der Wechsel von m mit n in den franz. Formen arruner neben arrumer, ariner neben arrimer dürfte auf Einwirkung des Substantivums run neben rum beruhen und hier als romanische Lautgebung aufzufassen sein. Beachte auch mhd. run, das Kluge Etyml. Wtb. unter Raum notiert.

Auf nd. ruim beruht nfrz. reun, Tragfähigkeit, Lastigkeit eines Schiffes.

bougar begegnet nach G.-A. Minders Glossaire de Bray et de Papignie (Extr. du Bulletin de la Société liégeoise de Littérature wallonne) p. 2 in Bray in adjektivischer Verwendung mit der Bedeutung „hermaphrodite“. J. Haust bemerkt dazu a. a. Ó. „Id. à CambronSt-V. A. Flobecq, on dit janète; à Tournai janot-janète. — D'après Sigart, bouga ou bougar animal fantastique. Cependant, à Mons, d'après M. Talaupe, bougar = hermaphrodite." hermaphrodite." Eine Bemerkung über Herkunft und Bildung des Wortes habe ich nirgends gefunden.

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Ich sehe darin eine Umformung von *bougat(e), das durch Zusammensetzung aus bouc + gate (ndl. geit, hd. Geiss) analog westfranz. boubique (Dottin, Dagnet) gebildet wurde. Vgl. die gleichbedeutenden völlig durchsichtigen Verbindungen boc-et-gate Grandgagnage Dict. I, 59 und bique-et-bouke ib. p. 54. Die Annahme, bouga(r) sei aus bougat(e) durch Umformung entstanden, setzt voraus, daß letzteres in seiner ursprünglichen Bildungsweise nicht mehr verstanden wurde, wie dies offenbar ebenso bei gatte-et-boc und bei bike-et-bouk dort der Fall war, wo sich dafür gatte-et-bot (A. Body Voc. des Poissards) und briquebouc (Remacle) finden.1)

chenique, Branntwein, sei hier trotz seiner im allgemeinen durchsichtigen etymologischen Beziehung kurz erörtert, schon weil man gelegentlich ganz falscher Auffassung von der Herkunft des Wortes begegnet. So setzt es L. Guillemaut Dict. pat. de la Bresse Louhannaise zu chenu in Beziehung, das in volkstümlicher Ausdrucksweise die Bedeutung bon, excellent, fort annimmt und auf lat, canutus zurückgeht: Voilà du vin qui est chenu. Neben chenique erwähnt Guillemaut . c. cheniqueur, buveur d'eau de vie. Auch Toubin bezeichnet Dictionnaire étymologique p. 202 chenique als Ableitung von chenu und führt es p. X zusammen mit prussien (derrière) und zahlreichen anderen Wörtern auf das Sanscrit zurück! Sachs, der chenique und cheniqueur als der Volkssprache angehörig bezeichnet, bemerkt nichts über die Herkunft. Francisque Michel verzeichnet Etudes de phil. comparée sur l'argot p. 107 nur cheniqueur und bemerkt dazu „Terme d'argot maritime, par lequel on désigne un homme qui s'adonne à la boisson des liqueurs forts (Dictionnaire de marine à voiles, p. 192)". Bei Hamdorf, Über die Bestandteile des modernen Pariser Argots (Greifswalder Dissert. 1886) fehlt es. Einen Hinweis auf deutschen Ursprung hat u. a. A. Ledieu, Petit glossaire du patois de Démuin p. 43: „chenique ou chenape, s. m., eau-de-vie, le plus sonvent de qualité inférieure; ces mots viennent des invasions de 1815 et 1870". Vgl. von Mundartwörterbüchern des Pikardischen und Wallonischen noch Hécart Dict.3 p. 109: chenique, ch'nique „Le même que chenape," cheniquer „boire

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1) Andere gallo-romanische Bezeichnungen für „Zwitter" sind prov. (Mistral) gau-galin, gau-galet, jau-jalin, jau-geli, vendôm. (Martellière) brumâle und wall. (Grandgagnage, Remacle) boc-et-henin, bokètrèlemm, bokèhèleinn. Von diesen sind prov. gau-galin etc. leicht zu deuten. Vendôm. brumâle ist in seinem zweiten Bestandteil mâle masculum, während bru, das iu der Schriftsprache die Schwiegertochter, im Normannischen (s. Moisy, Robin) die jungverheiratete Frau bedeutet, hier allgemein für weibliches Wesen zu stehen scheint. Sehr undurchsichtig sind die wallonischen Wörter, die trotz der verschiedenartigen Form ihres letzten Kompositionselementes wohl den gleichen Ursprung haben. S. den Versuch einer Erklärung bei Grandgagnage Dict. I, 334 s. boc-et-hènin. Mit dem von Grandgagnage hier angezogenen wall. hèlène (vache qui ne peut avoir de veau) vgl. Jouancoux Étude II, 54 halainière, ib. p. 116 lanière und dazu Festgabe für A. Mussafia p. 83 f. pic. leunière etc.

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