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1906 hat auch P. Meyer

Ro. XXXIV 345: Bienvenu-Martin. auf seinen Lehrstuhl des langues et littératures de l'Europe méridionale am Collège de France, den er seit 1876 inne gehabt hat, verzichtet. Zu seinem Nachfolger ist Morel-Fatio, der schon seit Jahren als Meyers Vertreter das Amt versah, mittels Dekret vom 14. Januar 1907 ernannt, während P. Meyer zuvor zum Honorar-Professor am Collège de France ernannt worden war. Auch der Referent hat infolge seiner im Februar 1907 erfolgten Wahl zum Mitglied des Reichstags seine Lehrtätigkeit in Greifswald wenigstens während der Tagungen des Reichstags einstellen müssen. Es ist deshalb vom Wintersemester 1907/08 an seitens des preussischen Unterrichtsministers mit seiner Vertretung Privatdozent Dr. Thurau beauftragt worden.

Die bislang von Mussafia innegehabte ordentliche Professur für romanische Philologie in Wien wurde Ph. Aug. Becker aus Budapest übertragen. Zum Ordinarius befördert wurde 1906 der von Bern nach Zürich berufene ausserordentliche Professor L. Gauchat, ferner Prof. Tappolet in Basel, K. von Ettmayer in Freiburg in der Schweiz und 1907 SALVERDA DE GRAVE in Groningen an Stelle van Hamels, bisher in Leiden. (Am 1. Mai hielt er seine Antritts vorlesung: Quelques observations sur l'évolution de la philologie romane depuis 1884. Leide, Van der Hoek frères 1907 8o 40 S.).

Das Amt eines Extraordinarius wurde verliehen 1905 dem durch seine metrischen Studien auch zu den Romanisten zählenden Germanisten Dr. Saran in Halle, sowie Dr. A. Wallensköld in Helsingfors, J. Bertoni in Freiburg in der Schweiz, 1906 Dr. S. Puşcariu in Wien, der gleichzeitig nach Czernowitz übersiedelte, Dr. A. Rambeau, bisher Director of Foreign Language Instruction an der High School in Kansas City, jetzt als Lehrer der englischen Sprache an das Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin berufen und zugleich zum ausserordentlichen Professor für romanische Philologie an der dortigen Universität ernannt, Dr. K. Jaberg, der sich 1906 in Zürich habilitiert hatte, wurde 1907 als ausserordentlicher Professor nach Bern berufen. Der Titel eines Professors wurde 1906 auch dem Privatdozenten Dr. Gottfried Hartmann in München verliehen. J. Anglade, docteur ès lettres de l'Université de Paris, wurde 1905 als maitre de conférences de la langue et de la littérature française du moyen âge an die Universität Nancy berufen, A. Salmon an das Kings College der Universität London und 1907 K. Sneyders De Vogel in die gleiche Stellung nach Leiden.

Als Privatdozenten habilitierten sich 1905 Dr. Leo Jordan in München, 1906 Dr. Ernst Höpffner in Strassburg, Dr. W. Küchler in Giessen, Dr. W. Suchier in Marburg, 1907 Dr. K. von Wurzbach und Dr. Elise Richter in Wien, Dr. H. Jarnik an der tschechischen Universität in Prag und Dr. H. Heiss in Würzburg.

A. Tobler wurde 1905 zum Ehrenmitglied der English Philological Society und zum auswärtigen Mitglied der Münchener Akademie sowie 1906 zum Mitglied der Academia dei Lincei in Rom ernannt. W. Meyer-Lübke 1905 zum korrespondierenden Mitglied der philos.hist. Klasse der Berliner Akademie und 1906 zum Ehrenmitglied der rumänischen Akademie in Bukarest, A. Suchier wurde 1905 Associé

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der Academie royale de Belgique zu Brüssel und korrespondierendes Mitglied der Real Academia de la historia in Madrid. W. Foerster wurde 1907 zum Mitgliede der Wiener Akademie ernannt und Prof. Dr. K. Vollmöller zum korrespondierenden Mitglied der spanischen historischen Akademie. Gleichzeitig erhielt er die silberne Medaille der Hispanic Society of America. E. Monaci wurde 1906 die philosophische Ehrendoktorwürde von Greifswald, Pio Rajna 1907 die von Giessen verliehen. Der Diez-Preis für 1905 wurde an Emil Lévy für sein „Provenzalisches Supplementwörterbuch“, der prix de l'Académie royale de Belgique 1905 an G. Cohen für seine „Histoire de la mise en scène dans le théâtre religieux français du moyen âge“, der Bibesco-Preis der Société de linguistique de Paris 1905 an Ovide Densusianu für seine Histoire de la langue roumaine, der prix Chavée 1907 an J. Gilliéron und E. Edmont für ihren Atlas Linguistique de la France, der prix La Grange 1905 von der Académie des Inscriptions in Paris an E. Roy für sein Buch: Le mystère de la Passion etc., 1906 an Joseph Bédier für seine Ausgabe des Tristan von Thomas und 1907 an Léopold Constans für die zwei ersten Bände seiner Ausgabe des Roman de Troie verliehen.

Am 23. Mai 1905 wurde Adolf Tobler zum Eintritt in sein 71. Lebensjahr von der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen eine umfangreiche „Festschrift" 10) überreicht. Vgl. dazu die Besprechung TOBLER im ASNS. 115 S. 238-245 und die von A. Thomas in Ro. XXXVI 316 ff. Desgleichen am 9. Juni H. Morf aus Anlass 25 jähriger Professorentätigkeit ein Band: Aus Romanischen Sprachen und Literaturen" 11). Vgl. dazu MORFS Anzeige im ASNS. 115 S. 430-463. -Am 4. März 1906 konnte C. Chabaneau auf 75 Lebensjahre zurückblicken. Aus diesem Anlass wurde ihm von seinen zahlreichen Freunden aus aller Herren Ländern gleichfalls ein umfangreicher Sammelband,,Mélanges Chabaneau" gewidmet, der zugleich Bd. XXIII von Vollmöllers RF. bildet 12).

Bei dem 1904 in Saint-Louis in Amerika anlässlich der internationalen Weltausstellung abgehaltenen Congress of art and science bestand auch je eine Sektion für romanische Sprachforschung und für romanische Literatur. In ersterer sprachen P. Meyer und H. A. Todd, in letzterer P. Rajna und Alcee Fortier. Die Vorträge sind abgedruckt im dritten Bande der Kongressverhandlungen. Am 4. bis 8. Juni 1906 fand in München der zwölfte Neuphilologentag statt. Zu dessen Begrüssung hat der Bayerische Neuphilologen-Verband eine von E. STOLLREITHER herausgegebene „,Festschrift 13) überreicht. In ihr sind auch eine ganze Anzahl Beiträge enthalten, welche die romanische Philologie angehen: TH. WOHLFART, „Das Pronomen im Turiner Dialekt", L. JORDAN,,,Wortgeschichtliches", M. J. MINCKWITZ,,,Dantes Beatrice und Mistrals Fada Esterello", M. HUBER, „Zur Georgslegende", M. L. WAGNER, „Die sardische Volksdichtung", J. PIRSON,,,Mulomedicina Chi

9) Paris 1904 8o 452 S. 10) Braunschweig, Westermann 1905 8o VI u. 477 S. 11) Halle a. S., M. Niemeyer 1905 8o 427 S. 12) Erlangen, Junge 1907 8° XVI, 1114 S. Pr. 40 Mk. 13) Erlangen, Junge 1906 8° VI 519 S.

Pr. 12 Mk.

ronis. La syntax du verbe", FR. BECK, „Über die Wesensähnlichkeit zwischen Beatrice und der donna gentile nach Dantes Vita Nova und Convito", E. STOLLREITHER, „ Aus Renauts von Louens metrischer Bearbeitung der Consolatio philosophiae des Boethius", G. HARTMANN,,,Neuere Lyrik in Graubünden", H. HEISS,,,Ein Bayer als Vermittler deutschen Geistes in Frankreich: Michael Huber". Die Verhandlungen des 12. Neuphilologentages sind vom Vorstande des Deutschen Neuphilologen-Verbandes herausgegeben 14). Sie berichten über folgende der Romanistik zugehörige Vorträge und Anregungen: SCHNEEGANS,,,Unsere Ideale", BREYMANN, ,,Ein Denkmal für Diez", G. HARTMANN, Zur Erinnerung an Pierre Corneille", PH.-AUG. BECKER,,,Metrisches bei Victor Hugo“, HERZOG, Das mechanische Moment in der Sprachentwicklung, G. DE LOCELLA, Dantes Francesca da Rimini in der Weltliteratur und Kunst. - Auch die Proceedings der „,Annual meetings of the Modern Language Association of America" wären hier zu erwähnen. Sie finden sich im Appendix der PMLA. Mir liegen nur die Berichte des 21. und 22. Meeting von 1903 und 1904 im 19. und 20. Bande (Neue Folge: Bd. 12 und 13) der Publications 1904 und 1905 vor. Im September 1905 fand in Lüttich der erste „Congrès International pour l'extension et la culture de la Langue française" statt 15). Vgl. LBIGRPh. 1906 Sp. 306.

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Von neuen Zeitschriften sind zu erwähnen: „, Bulletin d'Histoire linguistique et littéraire française des Pays-Bas p. par G. DOUTREPONT et le baron FRANÇOIS BETHUNE avec la collaboration d'anciens membres de la Conference de philologie romane de l'Université catholique de Louvain et d'autres romanistes". Erschienen ist das Bulletin der Jahre 1902-190316). Seit 1905 erscheint in Cambridge: The Modern Language Review, A quarterly journal devoted to the study of medieval and modern literature and philology edited by John G. Robertson." Diese Zeitschrift bringt aber nur verhältnismässig wenige romanistische Beiträge. Seit 1905 erscheinen zur ZRPh. noch selbständige Beihefte, bis jetzt 11 an der Zahl, welche umfangreichere in der Zeitschrift selbst nicht unterzubringende Monographien enthalten. Zu erwähnen ist endlich, dass 1906 Dr. A. Bos eine umfangreiche aber doch keineswegs erschöpfende Table des 30 premiers volumes (1872---1001) de la Romania" veröffentlichte und zwar im gleichen Verlag, welcher nunmehr auch die Herausgabe der Ro. übernommen hat: H. Champion in Paris 17).

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Zur Methodologie der romanischen Philologie sei hier auf den sehr beachtenswerten Recueil de textes français publiés pour les cours universitaires" von KR. NYROP 18) aufmerksam gemacht. N. stellt darin elf für die romanische Philologie, insbesondere für die romanische Sprachforschung bedeutsame Aufsätze zusammen, die Nekrologe über F. Diez und A. Darmesteter von G. Paris, die Eröffnungsvorlesungen desselben Gelehrten und Von A. Thomas zu ihrem Cours über die

14) Eb. 1906 8o IV u. 235 S.

15) Paris, Champion 1906 Pr. 10 fr. 16) Bruges, L. de Plancke 1906 So 216 S. 17) Paris, H. Champion 1906 8° VIII 324 S. à 2 col. Pr. 20 frs. 18) Copenhague, Schubothe 1905 8o 112 S.

Grammaire historique de la langue française, sowie die Ausführungen G. Pelissiers über die Rénovation de la langue, A. Darmesteters über l'orthographe française, Jeanroys über Locutions populaires ou proverbiales, P. Meyers über Recherches etymologiques, E. Littrés über Comment j'ai fait mon dictionnaire, M. Bréals über Les idées latentes de langage und De Rubles über La Société des anciens textes. Sicherlich ein verdienstliches Unternehmen. Einen bibliographischen Wegweiser bietet RAYMOND WEEKS mit seiner im letzten Bericht nicht erwähnten Arbeit: The texts most used in the teaching of Old French (S. 526–539 von Bd. XVIII [n. S. Bd. XI] der PMLA. In dritter Auflage erschien E. KOSCHWITZ „Anleitung zum Studium der französischen Philologie für Studierende, Lehrer und Lehrerinnen." Sie ist nach des Verfassers Tode von Dr. G. THURAU besorgt worden 19). Der neue Herausgeber hat die ursprüngliche Anlage, insbesondere die Zweiteilung in wissenschaftliches und praktisches Studium beibehalten. Das Buch wird sicher auch weiterhin viele dankbare Leser finden und ihnen von grossem Nutzen sein. Auch von KARL VORETZSCH „Einführung in das Studium der altfranzösischen Sprache "20) liegt bereits wieder eine neue Auflage, die dritte vor, die wiederum nicht unwesentliche Verbesserungen und Zusätze erhalten hat. Gleichzeitig hat DERSELBE Verfasser nun auch eine Einführung in das Studium der altfranzösischen Literatur" erscheinen lassen, die freilich in weiteren Auflagen etwas entlastet werden sollte. Vgl. MEINE Besprechung in ZFSL. XXIX2. Wesentlich knapper ist ein zweites ähnliche Ziele verfolgendes Handbuch von PH. AUG. BECKER: „Grundriss der altfranzösischen Literatur"21), von dem aber bisher nur der erste Teil: „Älteste Denkmäler, nationale Heldendichtung" erschienen ist. Ausschliesslich schulpädagogische Gesichtspunkte hatte CH. SCHWEITZER mit seiner Methodologie des Langues Vivantes, notes prises aux Conférences faites à la Sorbonne" 22) im Auge.

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Berlin, Reichstag. Januar 1908.

E. Stengel.

Erster Teil. Sprachwissenschaft.

Sprachphilosophie, allgemeine und indogermanische Sprachwissenschaft (mit indogermanischer Kulturwissenschaft) 1905 von Prof. Dr. Hans Meltzer-Stuttgart folgt mit 1906 zusammen im nächsten Band.

Allgemeine Phonetik. 1905.

F. BEYER und P. PASSY, Elementarbuch des gesprochenen Französisch). The present volume constitutes the second edition of

19) Marburg, N. G. Elwert 1907 8o VIII u. 268 S. 20) Halle a. S., M. Niemeyer 1907 8o XVI u. 308 S. 21) Eb. 1905 8o XVII u. 573 S. Pr. 10 Mk. 22) Heidelberg, C. Winter 1907 8° VI u. 144 S. 23) Paris, A. Colin

1903 8° 31 S.

1) Cöthen, Otto Schulze, 1905. VI, pp. 219-234, by G. Rolin.

The first edition was reviewed in PS.,

the Elementarbuch, the first having appeared in 1893. The book is divided into three parts, the first being composed of phonetic transcriptions of French; the second treating of the grammar of the language, and the third containing a carefully constructed phonetic vocabulary. The texts transcribed offer a variety of subject matter and of treatment. The alphabet used is of course that of the Association Phonétique Internationale, and it is applied with a high degree of accuracy. The effort of the editors is to represent as closely as possible the pronunciation as it actually is, not as grammarians insist that it should be. It seems that there should be a comma before di in the eighth and eleventh lines of page 60, and in the third line of page 61. The statement concerning the French nasal vowels on page 74: „Die Nasalierung ist sehr stark und gibt einen tiefen Klang", is unfortunate from a practical standpoint. The dominant error of Germans in pronouncing these vowels is to obtain a sound which is, among other defects, too profoundly nasal. The second part of the book, which deals with the grammar, is unusually clear and concise. There are perhaps too many divisions and classes, and the use of the new distinctively German grammatical terms, instead of those made familiar and all but universal by civilized usage, cannot help filling with disgust the non German reader.

The Elementarbuch is accompanied by an Ergänzungsheft, which offers, in ordinary French spelling, the texts transcribed in the other volume. The idea is excellent, and permits one to verify rapidly one's interpretation of the phonetic text. A few typographical errors are to be found in this part of the work, where mistakes are not so serious as in the other part. See, for example, the last line of page 30, the fifth line of page 40, the fourth line of page 58, the last line of page 60. On page 44, the name of Charles Roussey ought, it seems to me, to be given, as it is on page 42 of the Elementarbuch. This story, by the way, is told by Roussey on page 168 of his Contes Populaires), where the curious reader can find the same tale related in the dialect of Bournois, the phonetic notation being in the alphabet of the Revue des Patois Gallo-Romains). A comparison of the two alphabets can hardly fail to favor that of the Association Internationale.

...

W. RIPPMANN, Elements of Phonetics, English, French, and German, Translated and adapted from Prof. Vietor's Kleine Phonetik, third edition. London 1905, J. M. Dent & Co. The present work has shown an improvement with each new edition. The recent one is in every way superior to the others, . . . in typography, form, neatness and accuracy. There are a few minor matters of punctuation and of English usage where one might desire a slight change, and of course many of the great phonetic questions, accepted as solved by the majority, would be objected to by certain scholars. Such things as these last are, however, inevitable, and the fact remains that the volume is very well written and will prove most serviceable in colleges and universities.

2) Paris, H. Welter, 1894. 3) Paris, 1887-1893. The Atlas Linguistique de la France is now being published in this alphabet, H. Champion.

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