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Vorwort.

Die vorliegende von mir zum grössten Teil in Deutschland, während eines achtmonatlichen Aufenthaltes zu Berlin, verfasste Arbeit war bereits im Herbst 1912 fast vollständig abgeschlossen. Das Manuskript zu der Einleitung und der Textausgabe wurde der Verlagsbuchhandlung Dr. Walther Rothschild im November 1912 übergeben. Infolge des schwierigen Manuskriptes zog sich die Drucklegung länger hin als erwartet wurde.

Die im Juni dieses Jahres erschienene Arbeit des Herrn Dr. von Martin über den gleichen Traktat konnte bei der Einleitung zum De Tyranno und bei dem Abdruck des Traktates selbst nicht mehr benutzt werden, da die Vorrede und die Einleitung bereits gesetzt und der Druck des Textes beinahe vollendet

waren.

Da das Manuskript der Martin'schen Arbeit erst Ende April der Verlagsbuchhandlung übergeben wurde, steht der hier vorliegenden Ausgabe in bezug auf die Einlieferung des Manuskriptes die Priorität zu. Während die Martin'sche Arbeit nur auf drei Handschriften begründet ist, beruht die vorliegende Ausgabe auf allen bisher bekannten Handschriften des Traktates.

Die Martin'sche Arbeit ist ein Heft der Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte, herausgegeben von Georg

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von Below, Heinrich Finke und Friedrich Meinecke.

Diese Ab

handlungen erscheinen ebenfalls im Verlage von Dr. Walther Rothschild in Berlin. Die Verlagsbuchhandlung wusste nicht, dass in den beiden Manuskripten der gleiche Traktat behandelt wurde, und hat, als sie es erfuhr, nach beiden Seiten in loyaler Weise während der Drucklegung das Verlegergeheimnis gewahrt. Herr Dr. v. Martin hatte Mitte April 1913 zufällig von einem Herrn der Biblioteca Laurenziana in Florenz erfahren, dass eine andere Ausgabe in Vorbereitung sei, und daraufhin die Veröffentlichung seiner Ausgabe beschleunigt.

Florenz, im Herbst 1913.

Prof. Fr. Ercole.

Vorrede.

Der Tractatus de Tyranno von Coluccio Salutati, dessen Existenz unter den kleineren Schriften des berühmten Humanisten seit langer Zeit vielen Kennern der italienischen Renaissance bekannt war,1) lag bis heute fast vollständig ungedruckt. Ein Stück des Prologs war, schon im XVII. Jahrhundert, von Gaddi, der es einer Handschrift, die wahrscheinlich der heutige Laur. Plut. XC. sup. cod. 412 (früher Gaddi 961) ist, entnommen hatte, herausgegeben worden;") und nach Gaddi hatte es auch Rigacci später, in der Vorrede zu seiner Ausgabe einiger Briefe Coluccios, veröffentlicht.) Es handelte sich aber um wenige Zeilen von geringer Bedeutung, welche ganz unbemerkt vorübergegangen sind. Und auch nicht bedeutender waren die wenigen Nachrichten, die der Abt Mehus der ohne Zweifel einige Handschriften, vielleicht die heutigen zwei Laurent., unter den Augen gehabt hatte

1) Vgl. Tiraboschi, Storia della letteratura italiana. V. 2. s. 922; Klette, Beiträge zur Geschichte und Literatur der Italienischen Gelehrtenrenaissance. Greifswald 1889. II. s. 21; Bezold, Republik u. Monarchie in der italienischen Literatur des XV. Jahrhund., in Histor. Zeitschr. B. 81. 1898. s. 437. a. 1. etc.

2) Vgl. Gaddius, De scriptoribus non ecclesiasticis graecis latinisitalicis. Florentiae 1698. s. 317: zwei kleine Stücke des Prologs hat Gaddius tatsächlich veröffentlicht: ein Stück des Anfangs, von:...,,Nimis, imo plus quam nimis...", bis:,,... per alios scire non poterant, didicerunt . . .“ (Prol. § 2), und ein Stück des Schlusses, von: ad id quod queris..." bis zum Ende (Prol. § 5).

3) Vgl. Jos. Rigacci, L. Col. Salutati Epistulae a Jos.

Rigaccio etc. Florentiae. 1741. 8. XIX ff.

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in seiner wohl bekannten Biographie von Ambrogio Traversari darüber liefert.) Alles eben, was man bis heute weiter darüber gewusst hat, geht aus einigen kurzen Andeutungen in einigen Briefen des Verfassers [von 1401 und 1405)], und aus einer anderen noch kürzeren Bemerkung, die in dem berühmten Dialogus ad Petrum Histrum von Leonardo Bruni enthalten ist,) hervor. Vor ungefähr fünfzehn Jahren hatte Professor Rossi von der Universität Bologna die Hoffnung entstehen lassen, dass er die Ausgabe des Traktates vorbereiten würde, und hatte sogar auch schon vier Handschriften kollationiert.") Leider aber wurde er von anderen

4) Vgl. Mehus, AmbrogiiTraversari Vita. Florentiae 1759. 8. CCC ff.

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5) Vgl. Coluccio Salutati, Epistolario a cura di Fr. Novati, in Fonti per la storia d'Italia dell' Istit. Stor. It al. Roma III. L. XII. ep. 4. an Fr. Zabarella, von 21. Febr. 1401. s. 479: si magister Antonius ad quem responsum et tractatum ordinaveram de Tyranno vivit et presto est, tradas, precor, ut scripsi (vgl. Epist. cit. III. L. XI. ep. 22. 30. aug. 1400. s. 422). Si autem decessit, ut scribis,,metasque dati pervenit ad evi", cupio receptum esse in gloria quam optamus; et hoc casu, vel etiam si non esset in partibus, tecum sit; hoc tamen pacto, quod revideas corrigasque, sique foret ibi quippiam intollerabile vel absurdum, remittas atque rescribas ut ad tui judicii regulam et correctionis formam in sue nativitatis scriptureque principio reducatur. In omnem tamen eventum volo potius lateri quam edi..." .. IV. 1. L. XIV. ep., an Ser Buccio von Spoleto, von 1. Febr. 1405. s. 75: . . .“ composuique tractatulum De Tyr a n n o, quo videri potest quid tyrannus, an eum occidere liceat, an principatus Cesaris iustus debeat an tyrannicus appellari, et tandem numquid Dantes iuste Brutum et Cassium occisores Cesaris infimo posuerit in inferno . .

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6) Vgl. Leon. Bruni, Ad Petrum Paulum Histrum Dialogus, herausg. von Klette, Beitr. z. Gesch. u. Liter. etc. II. s. 69: ,,... Verum ego, ut de me profitear, numquam adduci potui, ut parricidam patriae suae Caesarem fuisse arbitrarer, de qua quidem re satis a me diligenter, ut mihi videor, in eo libro, quem de Tyranno scripsi, disputatum est bonisque rationibus conclusum non impie Caesarem regnasse . . .“ auch in Kirner, I dialogi ad Petr. Histr. di Leonardo Bruni. Livorno. 1889. s. 42.

7) Vgl. L. Rossi, Prelezione e Programma al corso della storia della scienza costituzionale e politica in Italia. Bologna 1891. 8. 17.

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