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Berichtigungen als Vorrede.

Die ohne meine Schuld sehr verspätete Erscheinung

dieser zweyten Hälfte erlaubt mir, einige Puncte zu beruhren, bey welchen ein von mir in jeder Rucksicht hochverehrter Gönner beym Lesen der ersten Abtheilung angestoßen war. Der gelehrte und edle Mann hat sich die Mühe gegeben, das Büchlein einer genauern Aufmerksamkeit zu wurdigen, ich werde da Her von den Bemerkungen, welche er die Gute hatte, mir mitzutheilen, die größere Zahl zu meiner eige nen Belehrung benußen, einige derselben aber schet nen mir das Publicum wesentlich anzugehen.

Ich sey vorn herein beym Anfange des Successionskriegs ungerecht gegen Ludwig XIV. gewesen, båtte ihm zu viel Schuld am Kriege und Testament beygemessen, und sey Louville zu viel gefolgt.. Ich gebe zu, der Unwillen der spanischen Nation über die Theilung, das sonderbare Benehmen des kaiserlichen Hofes, die ungluckliche Wahl des Ge sandten, håtte berührt werden sollen, auch scheute gewiß Ludwig den Krieg - allein das Alles findet man schon überall, selbst in Heinrichs deutscher Reichsgeschichte zusammengetragen. Ich faßte die andere Seite; Ludwig und sein bekannter Charakter, Cope und der Wust der Gesandtschafts- Berichte, den er theils venust, theils später herausgegeben hat, St. Simon, Louville, sind gewiß wenigstens eben so gute Zeugen, als die entgegenstehenden.

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Daß ich S. 116- den französischen refugiés nicht genug eingeräumt habe, ist allerdings wahr, und wenn ich Preußen speziell håtte betrachten wollen, und nicht blos von einer Seite, wie das doch nur meine Absicht war, so mußte ich über den Einfluß dieser Protestanten auf Protestanten ausführlicher gewesen seyn. Warum ich dies unter liefs, mag ich hier so wenig beantworten, als ich be weisen mag, wie sehr man Unrecht gehabt hat, über Vorrede und Dedication*) zu murren. Ueber Pat

*) Was die lektere angeht, so wird man wahrscheinlich den biedern, gelehrten, gefälligen Greis, der den un

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kul S. 32 habe ich Rühs hören müssen, der dieselben Quellen und noch mehrere hatte, als ich. Seite 119 hatte ich übersehen, daß der lange Streit über die neue Churwurde schon 1709 Beendigt war; das Churfürst machen muß also wegbleiben. S. 143 und 163, håt ten die Treffen bey Molwiz und Sor viel leicht als ein zufälliges Zusammenstoßen bezeichnet werden sollen; doch glaube ich immer noch, daß bey Sor Prinz Carl aus der im Text angegebenen Ursache ein Treffen suchte. Zu Discussionen ist hier der Ort nicht. S. 166 muß der Ausdruck; zum ersten Mahl auf beyde französische Provinzen und in der Bedeutung ausgedehnt werden, sonst hatte bekanntlich Savoyen in

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ermeßlichen Schak der gedruckten Bücher in Paris so nüblich für fremde Gelehrte macht, mit dem politischen Windbeutel de Pradt verwechselt haben; denn gegen Guizot wird doch hoffentlich nichts zu erinnern seyn, als daß er nicht zu denen gehört, die heute den Ton angeben, sondern zu denen, die ihn gestern angaben und vielleicht morgen wieder angeben. Noch lächerlicher würde der ganze Vorwurf erscheinen, wenn ich das Publikum mit Nachrichten behelligen zu dürfen glaubte, die nur mich persönlich angehen.

den Religionskriegen vor Heinrich IV. und Eugen und Victor Amadius im spanischen Successionskriege sich auf französischem Gebiete gezeigt. S. 135 heißt es, Broglio sey mit Erlaubniß seines Hofes ab. gezogen, das wird geläugnet. Ich wußte dies recht wohl, auch daß der französische Hof die Erlaub nis nie anerkannt hat, daß Broglio darüber getadelt wurde u. s. w., mich bewog eine entscheidende Stelle, sey es bey Noailles, sen es in den Mémoires de Richelieu, sen es in einem Briefe Broglios - ich finde aber die Stelle nicht wieder. S. 192 heist es, es bleibe problematisch, ob die Plane gegen Preußen, so bestimmt schon gemacht waren; das soll nicht wahr seyn; ich kann nur durch eine Verbeugung antworten, die man deuten mag, wie man will. Man lese den von Schmettau im Leben seines Vaters über das, was die aus den Bådern geruffenen preußischen Officiere urtheilten. Ein sehr grober Frthum ist aber S. 201, wo We del die Schlacht, die er bekanntlich verlor, gewinnt. Die Sache bleibt dieselbe, und die Wendung des Perioden wird man leicht selbst anpern. S. 247 3. 2 v. o. håtte zur Vermeidung eines Mißverständnisses angegeben seyn sollen, daß Philipp 1748 im Frieden von Aachen-Parma Piacen za, Guastalla so erhalten hatte, daß diese ben Erledigung des neapolitanischen Throns an Oesterreich zurückfielen und er König von Neapel wurde. Carl III. erklärt aber, er habe den Aachner Frieden nie angenommen, sey also daran auch nicht gebunden.

Was Wieland angeht, so habe ich noch einmal überlegt, die Acten sind jedem zugänglich, ich åndere kein Jota, Charakter und Verdienst wolte ich nicht beurtheilen, das sieht jeder gleich, nur die Tendenz angeben. Ich bin weit entfernt eine Bedeutung auf mein Urtheil zu legen, auch hat man ja ohne vom ernsten Ausspruch unmittelbar an das Tribunal der Sophistick oder der Leichtfertigkeit, deren Competenz ich nicht anerkenne, zu gehen, gegen ein unbe. deutendes und anspruchloses Buchlein der Instanzen so viele als der Köpfe und Charaktere, daher eine laesio enormis nicht zu fürchten ist.

Die Berichtigung einiger falschen ParagraphenBezeichnungen und Ueberschriften muß man nicht im Druckfehlerverzeichniß, sondern in der Inhaltsanzeige

suchen.

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