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Katechismus möglicher Weise als eine Art versteckter Em pfehlung meiner eigenen Arbeit angesehen werden könnte. Einstweilen ist die Ausführung meines Planes aufgeschoben geblieben, bis ich jetzt eben durch das Erscheinen des neuen Seizinger'schen Werkes über die Bibliothekenlehre die Aufforderung erhalten habe, die damals aufgeschobene Uebersicht hier nun nachzuholen. Ich werde indessen bei dieser Uebersicht wie einerseits nur auf diejenigen Schriften mich beschränken, welche von der Bibliothekenlehre im Allgemeinen d. h. von allen und nicht blos von einzelnen Theilen derselben handeln, so andererseits von solchen allgemeinen Schriften vorläufig nur die mir näher bekannten und grösserentheils neueren berücksichtigen.

Von älteren Schriften d. i. solchen, die nicht im Laufe des gegenwärtigen Jahrhunderts, sondern früher erschienen sind, stelle ich zunächst an die Spitze meiner Uebersicht folgende fünf: 1) Die Neu-eröffnete Bibliothek, Worinnen Der studirenden Jugend und andern courieusen Liebhabern guter Unterricht von Bibliotheqven, nebenst bequemer Anleitung dieselben anzulegen, wohl zu unterhalten, und nüßlich zu gebrauchen, an die Hand gegeben wird. Welchem angefügt Die Vornehmsten Bibliotheqven in Europa, Und Was Reisende vornehmlich bey deren Besichtigung zu beobachten haben. Hamburg, Schiller. 1711. 12° 6 Bil. 298 . 2) De Bibliotheca instituenda ac ordinanda Liber. Veronae, Tumerman. 1747. kl. 4o 34 S.

Von Julius Caesar Becellius verfasst.

3) Anleitung für angehende Bibliothekare und Liebhaber von Büchern. Augsburg, Riegers fel. Söhne. 1786. f. 8". 8 Ba. 168 S.

Von Paulin Erdt verfasst.

4) Versuch einer praktischen Abhandlung von Einrichtung der Bibliotheken, mit besonderer Rücksicht und Anwendung auf die Kloster= bibliotheken. Von einem barfüßigen Karmeliter baierischer Provinz. Augsburg, Wolff. 1788. fl. 8. 103 .

5) Ueber die Manipulation bey der Einrichtung einer Bibliothek nnd der Verfertigung der Bücherverzeichnisse nebst einem alphabetischen Kataloge aller von Johann Jakob Moser einzeln herausgekommenen Werke mit Ausschluß seiner theologischen und einem Realregister über die in diesem Kataloge nahmhaft gemachten Schriften von Albrecht Christoph Kayser. Bayreuth, im Verlag der Zeitungsdruckerei. 1790. 8". XVIII, 124 S.

Unter diesen fünf Schriften sind die „Neu-eröffnete Bibliothec" und das Kayser'sche Werkchen diejenigen, welche noch die meiste Beachtung in Anspruch nehmen, und zwar das letztere desshalb, weil es seiner Zeit eine gewisse, wennschon nicht eigentlich verdiente Celebrität genossen hat, erstere da

gegen aus dem Grunde, weil sie, trotzdem dass sich darin ein sehr wesentlicher Punkt der Bibliothekenlehre, eine Anleitung zur Fertigung von Bibliothekskatalogen, übergangen findet, doch sonst an Vollständigkeit oder, mit anderen Worten, durch Berücksichtigung möglichst aller in die Bibliothekenlehre einschlagender Gegenstände fast sämmtliche Schriften übertrifft, die vor Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts über Bibliothekenlehre veröffentlicht worden sind. Die Neu- eröffnete Bibliothec" handelt in acht Büchern 1) von Anlegung der Bibliotheqven, 2) von den Reqvisitis eines rechtschaffenen Bibliothecarii, 3) von denen Manuscriptis in Bibliotheqven, 4) von Bibliotheqven geschriebener Bücher, 5) von Einrichtung der Bibliotheqven, worin sich die Auseinandersetzung einer Art von bibliographischem Systeme und die Anleitung zur Kenntniss der namhafteren zur Anlegung einer Bibliothek dienlichen Werke vereinigt findet, 6) von Auszierung der Bibliotheqven, 7) vom nützlichen Gebrauche derselben und 8) von denen vornehmsten Bibliotheqven in Europa, woran endlich noch eine „Series Authorum qui Bibliothecas & de Bibliothecis scripserunt" sich anschliesst. Bedenkt man die frühe Zeit, in welcher die „Neu-eröffnete Bibliothec" erschienen ist, so muss man in der That ihre Vielseitigkeit, im Vergleiche zu viel späteren Nachfolgern, anerkennend hervorheben, obschon die Schrift gegenwärtig als völlig antiquirt anzusehen ist. Was das Kayser'sche Werkchen anlangt, so hat die Celebrität, welche es seiner Zeit genossen, hauptsächlich ihren Grund darin, dass das Buch durch die darin enthaltene ziemlich specielle Anweisung zur Fertigung von Bibliothekskatalogen, wie man sie bei Kayser's Vorgängern nirgends antrifft, einem sehr dringenden Bedürfnisse entgegengekommen ist, zudem auch überhaupt zu einer wissenschaftlicheren Behandlung der Bibliothekenlehre, als dies vorher der Fall gewesen war, neue Anregung gegeben hat; allein wenn von dem Buche gesagt worden ist, dass das darin befindliche wirklich Gute durch grobe Mechanik verdorben sei, so liegt darin gewiss einige Wahrheit und zugleich wohl auch der Grund, wesshalb das Buch, trotz Ebert's späterer warmer Empfehlung, doch seine Celebrität nicht hat behaupten können. Von den übrigen drei genannten Schriften ist die von Becellius sehr dürftig und die am Wenigsten beachtenswerthe, wogegen den beiden anderen von Erdt und dem Karmeliter Das zugestanden werden muss, dass sie so manches Nützliche, namentlich die letztere so manchen guten Erfahrungssatz, enthalten. Nur wäre der Erdt'schen Schrift, welche in fünf Hauptstücken 1) von den Bibliotheken überhaupt und einigen Schriften davon, 2) von den Bibliothekaren und den Eigenschaften, die sie besitzen müssen, 3) von der Einrichtung und

Anordnung der Bibliotheken, 4) von den Katalogen und den Verzeichnissen der in den Bibliotheken enthaltenenen Dinge und 5) in vermischten Gedanken von den Bibliothekaren und den ihnen anvertrauten Bibliotheken handelt, etwas mehr Ordnung und überhaupt eine bessere äussere Gestaltung zu wünschen gewesen, sowie die Schrift des Karmeliters den grossen Fehler hat, dass in ihr das leidige und übermässige Classifikationsund Linienwesen eine Hauptrolle spielt. Nach diesem Ueberblicke über die Litteratur des XVIII. Jahrhunderts könnte ich sogleich zu der des XIX. übergehen, wenn ich nicht zuvor noch ein paar Worte über ein Buch zu sagen hätte, in Betreff dessen, wenn man blos den Titel und nicht den Inhalt berücksichtigt, sich wundern könnte, dass es neben den obengenannten fünf Schriften nicht mit angeführt worden ist; ich meine die in zwei Bänden in den J. 1788 und 1791 erschienene Anleitung für Bibliothekare und Archivare" von J. G. Schelhorn. Ich habe dieses Buch oben mit anzuführen aus dem Grunde unterlassen, weil es für die eigentliche Bibliothekenlehre wenig Interesse hat, da der Verfasser vor lauter breitem und nur zu oft sehr seichtem Geschwätze über die dem Bibliothekar wichtigsten Bücher, sowie über Handschriften, die in Bibliotheken aufbewahrt zu werden verdienen, und namentlich über die gedruckten Bücher und deren Werth überhaupt nicht dazu gekommen ist, das eigentliche Thema der Bibliothekenlehre anders als ganz flüchtig auf ein paar Seiten am Schlusse des zweiten Bandes zu berühren.

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Jetzt zur Litteratur des gegenwärtigen XIX. Jahrhunderts, die ihren Anfang mit einem kleinen, aber noch jetzt werthvollen Büchelchen nimmt, nämlich mit:

6) Ueber öffentliche Bibliotheken besonders deutsche Universitätsbibliotheken, und Vorschläge zu einer zweckmäßigen Einrichtung derselben. Von Friedrich Adolph Ebert. Freyberg, Eraz u. Gerlach in Comm. 1811. ff. 8". 68 S.

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Es ist dies, in Verbindung mit dem vom Verfasser neun Jahre später in zwei Ausgaben erschienenen Schriftchen über die Bildung des Bibliothekars", ein gar schätzbares Werkchen, welches kein Bibliothekar zur Hand zu nehmen und zu studieren versäumen darf; es finden sich darin mit Klarheit und einer den damals erst zwanzig Jahre alten Verfasser sehr ehrenden Bescheidenheit eine Menge Rathschläge und Ideen. von praktischer Wichtigkeit ausgesprochen und angedeutet, die nicht nur damals vollkommen neu waren, sondern auch noch gegenwärtig dem denkenden Bibliothekar neue Anregung zur Vervollkommnung seiner Wissenschaft darbieten.

(Fortsetzung folgt.)

[2.] Neueste Beiträge zur Faustlitteratur *).

Die Faustsage und der historische Faust. Eine Untersuchung und Beleuchtung nach positiv-christlichen Principien von Ludwig Housse. Luremburg, Brüd. 1862. 8. 148 .

* Faust dans l'histoire et dans la légende. Essai sur l'humanisme superstitieux du XVIe siècle et les récits du pacte diabolique. Thèse présentée à la Faculté des lettres de Strasbourg, par P. Ristelhuber. Strasbourg, impr. Ve BergerLevrault et fils. (Paris, Didier et Cie.) 1863. 8. 221 S. Pr. 5 Fr.

Die Faustsage im Lande Wursten. S. Morgenblatt f. gebildete Leser. LV. Jahrg. Stuttgart u. München, Cotta. 1861. 4. Nr. 48. S. 1142-44.

Schein und Sein. Erzählung aus dem sechzehnten Jahrhundert. Von Gustav Pfarrius. S. Westermann's illustrirte deutsche Monats-Hefte f. d. gesammte geistige Leben der Gegenwart. Braunschweig. gr. 8. Nr. 73. Octbr. 1862. S. 1-17; Nr. 74. Novbr. 1862. S. 121-45; Nr. 75. Decbr. 1862. S. 235-55; Nr. 76. Jan. 1863. C. 347-62.

Erzählung von Dr. Johann Georg Sabellicus Faust. Faust. Novelle in neun Briefen. Von Zwan Turgenew. Deutsch von Fr. Bodenstedt. S. Russische Revue. Zeitschr. z. Kunde des geistigen Lebens in Rußland hrsg. von Dr. W. Wolfsohn. Bd. I. Hft. 1. Leipzig, Steinacker; St. Petersburg, Schmigdorff. 1862.

8. . 59-96.

*Faustus: Part II. From the German of Goethe. By John Anster. London, Longman & Co. gr. 8. (In Vorbereitung.) *Le Faust de Goethe, seule traduction complète, précédée d'un essai sur Goethe, accompagnée de notes et de commentaires, et suivie d'une étude sur la mystique du poëme, par Henri Blaze. 10e Édition. Paris, Charpentier. 1863. 18 jesus. 563 S. Pr. 3 Fr. 50 c.

Bibliothèque Charpentier.

* Faust de Goethe. Traduction nouvelle en vers par A. Poupart de Wilde. Paris, Maillet. 1862. 16. VII, 154 S.

* Faust de Goethe, précédée d'une notice sur l'auteur et suivi de l'analyse et du jugement de Mme de Staël sur cet ouvrage. Avignon, Chaillot. 1863. 18. 188 S. Pr. 1 Fr.

* Fausto di Volfango Goethe. Tragedia, tradotta da Giovita Scalvini Giuseppe Gazzino. II. Edizione, coll'aggiunta

*) Fortsetzung von Anz. J. 1862, Nr. 86.

della Leggenda del Widmann.

Firenze, Le Monnier. 1862.

12. 439 S. Pr. 4 It. L.

*Fausto. Tragedia di Volfango Goethe tradotta dal Marchese Anselmo Guerrieri. Milano, Brigola. (Torino, Loescher.) 1862. 8. 183 S. Pr. 4 It. L.

Metrische Urbersetzung. Der II. Theil soll später folgen. Zum Verständnisse Göthes. Vorträge vor einem Kreisz christlicher Freunde gehalten von Dr. Otto Vilmar. II. Auflage. Marburg, Elvert. 1861. (Auf dem Umschlagstitel: 1862.) 8. VIII, 345 S. Br. 1 Thlr.

Herausgegeben vom Vater des verst. Verf.'s A. F. C. Vilmar.
Handelt S. 18-345 von Faust (1. Faust u. Wagner; 2.
Faust u. Mephistopheles; 3. Faust u. Gretchen).

Le Faust de Goethe. (Le Faust de Goethe expliqué d'après les principaux commentateurs allemands, par Blanchet); par Adolphe Laer. Angers, impr. Cosnier et Lachèse.

8.

26 S.

Extrait de la Revue de l'Anjou Série III. Vol. 2.

1862.

* Die Hauptmomente von Goethe's Faust, Dante's Divina Commedia und Virgil's Aeneïs. Bildlich dargestellt und nach ihrem Zusammenhange erläutert vom Hofmaler C. Vogel v. Vogelstein. München, Fleischmann. 1861. gr. fol. 3 Kpf.Taf. mit 14 S. Text. Pr. n. 1 Thlr. 25 Ngr.

Goethe-Galerie.

Charaktere aus Goethe's Werken. Gezeichnet von Friedrich Pecht und Arthur von Ramberg. Blätter in Stahlstich mit erläuterndem Texte von Friedrich Pecht. Lief. 5. Leipzig, Brockhaus. 1862. 4. Enth. unter Anderem das Blatt: Wagner. Mit 2 Bll. Text.

Faust, Opéra en 5 actes; musique de Ch. Gounod. frères. 1863. gr. 18. 72 S.

par J. Barbier et Michel Carré;
Nouvelle Edition. Paris, Lévy
Pr. 1 Fr.

Théâtre lyrique. Première représentation le 3 mars 1863.
Vgl. Fr. Pletzer's Gounod und seine Oper Faust" im Bremer
Sonntagsblatt 1863. Nr. 5.

Faust. Der Tragödie dritter Theil in drei Acten. Treu im Geiste des zweiten Theils des Göthe'schen Faust gedichtet von Deutobold Symbolizetti Alegoriowitsch Mystifizinsky. Tübingen, Laupp. 1862. gr. 16. 134. Pr. n. 18 Ngr.

Der Verf. ist Fr. Vischer in Zürich.

Margarete oder Gerichtet und gerettet. Lyrische Scenen aus dem neuen Faust, Herren Gounod zu beliebiger Dis- und Composition gestellt. S. Kladderadatsch. Humoristisch-satyrisches Wochenblatt. XVI. Jahrg. Berlin. 1863. 4. Nr. 7 u 8. S. 28-29.

Satyre auf die Confiskation von Nr. 3.

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