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geben, um so so mehr, als die Stelle des Stephanus, auf welche hin man zuerst die Emendation vornahm *), vielleicht gar nichts mit unserer von einer sicilischen Naturerscheinung handelnden Stelle zu thun hat.

c. 167 lautet der Schluss in der Hs. xai xariozvzev † grun nagà tois nelocos, wie auch Beckmann liest. W. hat stillschweigend und ohne Grund xatioɣvoev in den Text gesetzt. Die hs. LA. ist die einzig mögliche.

c. 169 ist mit der Hs. beizubehalten & ti ďäv kμßáhys eis Tavτny. W. hat stillschweigend für diese auch von Beckmann recipierte LA. is avrýv geschrieben; es liegt aber zu einer Abanderung kein Grund vor, vgl. c. 145 ὥστε μὲ δυνατὸν εἶναι διὰ τὴν θερμασίαν ἐμβαίνειν εἰς ταύτην.

c. 174 beginnt die Hs. mit den Worten: Eoi Tov avtāv ὑδάτων Θεόφραστον φασὶ (statt φησι) τὸ καλούμενον Στυγός ὕδωρ λέγειν ὅτι κτέ. Bentley und Westermann haben aus των αὐτῶν δ ̓ αὖ τῶν gemacht; allein der Uebergang mit δ ̓ αὖ findet sich nirgends bei Antigonos. Vielleicht ist gar nichts zu ändern. IIɛgì de târ idátov liest Wimmer Theophrast. Frg. 160 p. 210; im allgemeinen aber folgt dieser, wie die meisten anderen Fragmentsammler, einfach dem Westermann'schen Texte. Dies finden wir gleich wieder im folgenden c. 175, wo das handschriftliche Exar wie ich glaube sehr überflüssig und überdies stillschweigend in ɛivai umgeändert worden ist; iva lesen Westermann und C. Müller Lyci Rhegini Frgm. 12 (histor. Graec. II p. 373).

c. 182 heisst in der Hs. : περὶ δὲ πυρὸς Κτησίαν φησὶν ἱστορεῖν, ὅτι περὶ τὴν τῶν Φασηλιτῶν χώραν ἐπὶ τοῦ τῆς Χιμαίρας ὄρους ἔστιν τὸ καλούμενον ἀθάνατον πῦρ· τοῦτο δὲ, ἐὰν μὲν εἰς ὕδωρ ἐμβάλης, καίεσθαι βέλτιον (nicht βελτίον, wie W. accentuiert), ἐὰν δὲ φορτίον (φορυτόν richtig, nach Ktesias und Solinus, Westermann mit Salmasius und Beckmann) ẞahov, πýžy τίς, σβέννυσθαι. Statt des hs. ἐὰν ἐμβάλης setzen Meursius und W. ¿àv μév tis vdwę zμßáhy. Ich glaube, dass diese Aenderung nicht nothwendig ist, da auch sonst (c. 157) die zweite Person im Sinn von „man" bei Antigonos vorkommt.

c. 184 ist die wichtige Stelle vom Vorkommen von entzündbaren Steinen „παρὰ τοῖς Βοττιαίος ἐν Θράκῃ“ in ziemlich corruptem Zustand überliefert. Leider lässt das Westermann'sche Buch gerade hier noch besonders zu wünschen übrig.

Man vermisst nicht blos den Hinweis auf die Parallelstellen, als welche anzuführen waren mirabil. auscult. c. 41 und 125, Theophrast περὶ λίθων c. 2 §. 12-16, Dioskorides περὶ ὕλης ιατρι zis 5, 146, Plin. n. h. XXXVI 19, 34; und statt der handschrift

*) Μυτίστρατον πολίχνιον περὶ Καρχηδόνα. Wie es sich übrigens mit den hs. LA. an dieser Stelle verhält, vermag ich nicht nachzusehen, da hier in Freiburg keine neuere Ausgabe des Stephanus Byz. existiert.

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lichen LA. σβέσας τί steht σβέσαι τις im Text (was mit καν καὶ ἐάν sich wenig reimt), und im Apparat ist blos angemerkt, dass Xylander in der editio princeps opéσas lese. Das Capitel lautet in der Hs. und bei Westermann so: Περὶ δὲ λίθων τὸν αὐτὸν τοῦτον λέγειν, τὸν παρὰ τοῖς Βοττιαίοις ἐν Θράκῃ (Θράκῃ Westermann jenes ist die regelmässige Schreibweise unserer Hs.) γινόμενον, ὅτ ̓ ἂν (ὅταν W. ὁ ἥλιος προσβάλλῃ, πῦρ ἐξ αὐτοῦ ἐκθυμιάσθαι (ἐκθυμᾶται cod.). έκεινος (so die Hs., ἐκεῖνος* Westermann) δ ἵνα παρέχῃ γνοὺς μὲν τὴν τῶν ἀνθράκων χροιαν διαμένοντας αφθάρτους, καν * κἂν West.) σβέσας τί (σβέσαι τις West.) πάλιν ἐπικεχειρήκασιν τὴν αὐτὴν ἐνέργειαν συντελεῖν. Der erste Satz scheint richtig zu sein; er findet seine Erklärung bei Theophrast a. a. Ο. §. 13: ὃν δὲ καλοῦσι σπῖνον, ὃς ἦν ἐν τοῖς (αὐτοῖς) με τάλλοις, οὗτος διακοπεὶς καὶ συντεθεὶς πρὸς ἑαυτὸν ἐν τῷ ἡλίῳ τιθέμενος καίεται, καὶ μᾶλλον ἐὰν ἐπιψεκάσῃ καὶ περιφάνῃ τις In der That entzünden sich Stein- und Braunkohlenhaufen, die mit Eisenkies gemischt und feucht sind, leicht bei der Berührung mit der atmosphärischen Luft von selbst, d. h. durch die in ihnen vorgehenden chemischen Processe. Den zweiten Theil des Capitels vermag ich im Augenblick nicht befriedigend zu entwirren. Der Anfang der zweiten Hälfte scheint mir durch den Ausfall einiger Worte in fast unheilbare Corruption gerathen. Auch in dem, was unserem Capitel vorhergeht, wird etwas suppliert werden müssen, möglicherweise einige Capitel; denn grammatisch könnte unter τὸν αὐτόν niemand anderes als der c. 182 genannte Ktesias verstanden werden. Es wird aber niemand einfallen und ist auch bis jetzt, so viel ich sehe, niemand eingefallen, dieses Fragment über die thrakischen Steinkohlen dem Ktesias, der über Indien schrieb, zuzuweisen; vielmehr ist es klar, dass wir es wahrscheinlich mit einer theophrastischen oder aristotelischen Stelle zu thun haben. Will man sich nun aber nicht zur Annahme einer Lücke und einer fast unheilbaren Verderbnis für unseren zweiten Theil entschliessen, so möchte ich vorschlagen: ἐκεῖνος δ ̓ ἵνα παρέχῃ γνοὺς μὲν τὴν τῶν ἀνθράκων χροιάν] ἐκεῖ δ' εἶναι (καὶ) παρεχομένους μὲν (scil. λίθους) τὴν τῶν ἀνθράκων χρείαν (die Aenderung von χροιάν in χρείαν ist durch die Parallelstellen z. B. Theophrast a. a. O. §. 16 durchaus geboten, ist auch längst von Niclas vorgeschlagen und von Jacobs gebilligt worden und der angenommene Gebrauch von παρέχεσθαι ist gut griechisch.) Dann weiter, nach Setzung eines Komma, statt der Worte: διαμένον τας ἀφθάρτους, κἂν σβέσας τί πάλιν ἐπικεχειρήκασιν τὴν αὐτὴν ἐνέργειαν συντελεῖν] διαμένοντας δ ̓ ἀφθάρτους, καν σβέσαντες πάλιν ἐπικεχειρήκωσιν, τὴν αὐτὴν ἐνέργειαν συντελεῖν.

c. 187 gibt W.: Φανίαν δε κατά τινας τόπους τῇ Λέσβου καὶ περὶ τῶν Νεανδρίδων τὰς βώλους τὰς τῶν ὄψεων καθηγή σεις γίνεσθαι καὶ χρησίμας, καὶ εἰς ὕδωρ ἐμβληθείσας οὔτε κατα δίνειν οὔτε κατατήκεσθαι. Hier ist vor τὰς τῶν ὄψεων καθηγή σεις bei W. und bei C. Müller (Phaniae Eresii Fragm. 39 = histor.

Graec. II p. 301) die Präposition oós ausgefallen, welche deutlich in der Hs. steht und ganz nothwendig erscheint; oder wie sollte sich denn der Artikel bei τῶν ὄψειν καθηγήσεις bei W.'s und Miller's LA. rechtfertigen lassen? Das zai vor zonoiuas aber dürfte ursprünglich vor Toos gestanden sein, so dass also der zweite Theil des Abschnittchens lautete: τὰς βώλους καὶ πρὸς τὰς τῶν ὄψεων καθηγήσεις γίνεσθαι χρησίμους καὶ εἰς ὕδωρ ἐμβληθείσας οὔτε καταδύνειν ούτε κατατήκεσθαι. Hier bietet nur noch καθή yous einen Anstoss; das Wort existiert wenigstens nach dem HaaseDindorf'schen Thesaurus und nach dem grossen Handwörterbuch von Passow sonst nicht und kann auch den hier erforderlichen Sinn „Heilung" oder dgl. unmöglich besitzen. Auch diessmal scheint ein unter dem Jotacismus entstandener Dictier- oder vielmehr Hörfehler vorzuliegen; denn ich glaube, dass Niclas mit seiner Conjectur zadvyάoes die wahre ursprüngliche LA. wieder gefunden hat. Auch Haase und Dindorf, sowie Passow und seine Mitarbeiter scheinen diese Emendation zu billigen, da sie es nicht verschmäht haben, das sonst nicht belegbare Wort mit Berufung auf unsere Stelle in ihre Sammlung griechischer Wörter einzureihen.

c. 188 hat W.: περὶ δὲ τῶν ζώων Λύκον μὲν ἐν τῇ Διομη δίες τῇ νήσῳ φησὶν ἱστορεῖν τοὺς ἐρωδιοὺς ὑπὸ μὲν τῶν Μήδων, Όταν παραβάλλῃ τις εἰς τοὺς τόπους, οὐ μένον ψαυομένους ὑπομένειν, ἀλλὰ καὶ προςπετομένους εἰς τοὺς κόλπους ἐνδύνειν καὶ σαίνειν φιλοφρόνως. λέγεσθαι δέ τι τοιοῦτον ὑπὸ τῶν ἐγχωρίων. ὡς τῶν τοῦ Διομήδους ἑταίρων εἰς τὴν τῶν ὀρνέων τούτων φύσιν μετασχηματισθέντων. Diese Worte sind übrigens z. Th. corrupt überliefert, sofern statt των ζώων τωντωων in der Hs. steht und aus Μήδων nothwendig Ελλήνων gemacht werden muss, was Meursius vorschlug, Bentley billigt und C. Müller (Lyci Rhegini Frgm. 4 hist. Graec. II p. 371) bereits aufgenommen hat. Ferner ist nach dem Worte quloqoórus eine Lücke anzunehmen, da das zweite Satzglied fehlt, welches dem Gedanken vnò uèv tŵr Ellývov entsprechen und den Sinn haben muss, dass die Diomedesvögel gegen die Barbaren feindselig seien; was aus den Parallelstellen in mirabil. auscultat. und bei Aelian hervorgeht. Der Schreiber unserer

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Hs. mag hier durch eine Randbemerkung MY = uvos, die er anfügen zu müssen glaubte, etwas aus dem Geleise gekommen sein.

c. 189 hat die Hs. 'Evetous mit Spiritus lenis. W. setzt den Spiritus asper, scheint sich somit Kramer anzuschliessen, der in seiner Straboausgabe zwischen den 'Evetoi am schwarzen Meer und den 'Evetoi an der Adria auch einen äusserlichen Unterschied durch den verschiedenen Spiritus des Namens eintreten lässt. Es mag dies in der handschriftlichen Tradition Strabo's begründet sein, ohne dass wir doch diesen Umstand auch für Antigonos als massgebend betrachten dürften. Nach Dindorf im Thesaurus u. d. W. 'Everis findet sich auch die Form mit Ou für die Veneter an der Adria bei Polybius und

bei Strabo, also bei zwei in Rom schriftstellernden Griechen. Wer kann hier den römischen Einfluss verkennen, dem offenbar auch die Form Everoi mit Spiritus asper ihre Entstehung verdankt? Nur die romanisierten Griechen scheinen sich der Formen Ovεveto und 'Evεto (mit verschiedener Accentuierung) bedient zu haben, um das italische Veneti wiederzugeben. Die rein griechischen Schriftsteller des früheren Alterthums kannten weder die Form mit Ove noch die mit ‘E. Nicht bloss unsere Hs. schreibt 'Evetois, obgleich von denen am Po die Rede ist, sondern auch Skylax, periplus c. 19 ed. Müller (= geogr. Gr. minores I p. 26) gleichfalls ausdrücklich von denen am Po. Homer, Herodot, Euripides (Hippol. 231 N.), Apollonius von Rhodus (II 358 M.) und die Scholiasten zum letztgenannten (ed. Keil) wissen blos von 'Evetoi mit Spiritus lenis. Kurz wenn sich auch vielleicht ermitteln lassen sollte, dass später allgemein wirklich dieser Unterschied gemacht worden ist zwischen 'EvɛToi in Italien und 'Everoi am Pontus, aus Antigonos ist die erstere Form sicher zu verbannen. Auch dλntov, der Eisvogel, wurde vielfach mit Spiritus asper geschrieben, unsere Antigonoshs. aber hat c. 27 die richtige Form mit Spiritus lenis.

Freiburg i. B., 8. Dec. 1873.

Otto Keller.

Zweite Abtheilung.

Literarische Anzeigen.

Li Romans de Durmart le Galois. Altfranzösisches Rittergedicht zum ersten Mal herausgegeben von Edmund Stengel. Für den litterarischen Verein in Stuttgart nach Beschluss des Ausschusses von September 1871. Gedruckt von H. Laupp in Tübingen. 1873. 8. 620 Seiten. (Ausgegeben Februar 1874.)

Dass gerade ich eine Recension dieses Buches und noch dazu eine so ausführliche schreibe, erklärt sich aus dem unangenehmen Zufall, dass ich während meines Berner Aufenthaltes (4.-20. Aug. 1872) nach Vollendung meiner Abschrift des Jehan de Lanson unglücklicher Weise noch die 16.000 Verse des Durmart copiert habe 1), nachdem der verdienstvolle Bibliothekar, dem ich für seine ausnehmende Zuvorkommenheit zu grossem Danke verpflichtet bin, mich versichert hatte, dass die Handschrift 113 seit zehn Jahren von Niemanden, ausser Hrn. Mas-Latrie, der darin anderes suchte, benützt worden sei. Wie ich nun aus p. 446 des vorliegenden Buches erfahre, war die Behauptung für Bern vollkommen richtig. Hierauf hatte ich im Jahrbuch N. F. I. eine Analyse des Gedichtes mit einer Reihe von Notizen über den Dialect des Verfassers gegeben und zugleich die nun erschienene Ausgabe angekündigt. Diesel be, welche die 116. Publication des thätigen Ver

1) Es wäre zu wünschen, dass in allen Bibliotheken ein Buch aufläge, in dem jeder den Codex und das Stück, womit er sich beschäftigt, angeben sollte, um eine unabsichtliche Concurrenz zu verhindern. Anschliessend die Liste einiger Arbeiten, für die ich auf meiner französischen Reise Materialien gesammelt habe: Jehan de Lanson (1 Berner und 2 Pariser), Aiol und Mirabel, Julien li pere Aiol, Cheualier as ii espées, sämmtliche Sermons de S. Bernart, Li dialogue Gregoire lo pape, Anticrist (Arsenal), sämmtlich in Paris; s. Catherine (Tours) und Adam (Collation der Luzarche'schen Edition), Yzopet (Lyon), Richars (Turin) und Joh. Evang. (prov., Lyon; diese drei letzten erscheinen demnächst.) Endlich Crestien de Troyes: 1. Cliges sämmtliche acht bekannte Handschriften und Fragment einer neunten, die ich der Gefälligkeit H. P. Meyer's verdanke (erscheint noch in diesem Jahre). 2. Cheualier de la Charrette (3 Pariser und Vatican). 3. Erec (alle Pariser). 4. Cheualier au Lyon (alle Pariser). 5. Guillaume d'Angleterre (Collat.).

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