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gegeben werden. Der Verstorbene ist den Lesern unserer Zeitschrift durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, besonders durch sein classisches Werk über Münz-, Mass- und Gewichtswesen in Vorderasien wie durch seine hinterlassene Arbeit über cyprische Inschriften wohl bekannt. - Am Schlusse des Kataloges sind soeben in Constantinopel erworbene griechische Manuscripte verzeichnet, darunter einige aus dem XI.-XII. Jahrh.

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(Auszug aus des Prof. R. Lepsius grossem Werk über Aegypten.) Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien in photographischen Darstellungen, ausgewählt aus dem, auf Befehl Sr. Maj. des Königs Friedrich Wilhelm IV. von R. Lepsius herausgegebenen gleichnamigen grossen Werke, in 4 Serien à 12 Blätter mit erklärendem Text von R. Lepsius. Berlin, Nicolai'sche Verlagsbuchhandlung (Stricker) Folio. Pr. einer jeder Serie in einer eleganten Mappe 12 Thlr. 15 Sgr. Unter Beistimmung des Herrn Autors, sind aus dem grossen, der Kostspieligkeit halber schwer zu beschaffenden Originalwerke diejenigen Blätter gewählt worden, welche nicht nur ein hervorragendes wissenschaftliches Interesse haben, sondern auch durch grosse landschaftliche Schönheit sich auszeichen. Die Orignale der mit grösster Sorgfalt ausgeführten Photographien sind von den verschiedenen Künstlern, welche ihrer Zeit die wissenschaftliche Expedition zur Erforschung der im Nilthale und den angrenzenden Ländern erhaltenen Reste altægyptischer und æthiopischer Civilisation unter Leitung des Professors Lepsius begleiteten, an Ort und Stelle nach der Natur gezeichnet worden. Einen grossen Vorzug erhält die photographische Ausgabe noch durch den die einzelnen Bilder erklärenden Text, wodurch Jedem ein volles Verständnis jener wunderbaren Vergangenheit leicht erschlossen wird. Es unterliegt wol keinem Zweifel, dass für das alte sagenhafte Land der Pharaonen mit seinen uralten Denkmälern, die bis ins vierte Jahrtausend vorchristlicher Zeit datieren, ein hohes Interesse in den gebildeten Ständen vorhanden ist, für welche das vorbezeichnete Prachtwerk einen ganz besondern und dauernden Werth haben wird. Nicht mindern Werth aber dürfte dasselbe für höhere Lehranstalten haben, denen es falls sie nicht im Besitze des grossen Originalwerkes sind zur Veranschaulichung beim Unterricht in der altægyptischen Culturgeschichte angelegentlichst zu empfehlen ist, zumal hier die oben erwähnten Erklärungen schätzbares Material liefern.

(Aus dem n.ö. Landesschulrathe.) - Sitzung des n. ö. Landesschulrathes vom 17. Juni 1874. Die Directionen der öffentlichen Mittelschulen Nieder-Oesterreichs werden aufgefordert, bei der Lehrfächervertheilung darauf hinzuwirken, dass in den unteren Classen, insbesondere aber in der ersten und zweiten Classe, verwandte Lehrfächer womöglich in die Hand eines und desselben Lehrers gelegt werden. — Die Schulordnung der Communal-Oberrealschule im 4. Bezirke Wiens wird, nach Vornahme einiger Abänderungen, genehmigt. Landesschulinspector Prausek referiert über die Inspicierung mehrerer Lehranstalten und Institute im Schulbezirke Wien.

Sitzung des n. ö. Landesschulrathes vom 24. Juni 1874. - Landesschulinspector Dr. Ullrich berichtet über eine Inspicierung des n. ö. Landes-Proseminars in Wiener-Neustadt; hiebei wird hervorgehoben, dass sich von dieser Anstalt nur die günstigsten Resultate erwarten lassen. - Ein Gesuch um Dispens vom Zeichnen bei Ablegung der Reifeprüfung wird abgewiesen.

Sitzung des n. ö. Landesschulrathes vom 1. Juli 1874. - Zur Besetzung der Directorsstelle am k. k. Staatsgymnasium in WienerNeustadt wurde der Vorschlag an das k. k. Ministerium erstattet.

Wegen Regelung der höheren Bildungsanstalt des Frauen-Erwerbevereines in Wien, dann wegen Erweiterung und Subventionierung dieser Anstalt aus Staatsmitteln werden die geeigneten Anträge an das k. k. Ministerium gestellt.

(Mittelschulprogramme.) - Aus Anlass eines speciellen Falles hat der Minister für C. u. U. eröffnet, dass von der mit dem Ministerialerlasse vom 21. Juni 1873 erneuerten Bestimmung, zufolge deren die Kosten der Herausgabe der Mittelschulprogramme aus dem Verlage für Bestreitung der Regiekosten zu decken sind, nicht abgegangen werden könne und dass daher Se. Excellenz nicht in der Lage sei, für diesen Zweck bestimmte Summen zu bewilligen. Sollten jedoch bei einzelnen Mittelschulen die festgesetzten Verlagsgelder für die Regie nicht ausreichen, so wurden die k. k. Landesschulräthe ermächtigt, auf Grund genauer Nachweisungen über die wirklichen Bedürfnisse und unter Rücksichtnahme auf möglichste Schonung der Staatsfinanzen einen Antrag auf Erhöhung des Verlages zu stellen. Dabei hat der Minister bemerkt, dass die Druckkosten des Programmes ohne Beeinträchtigung des Zweckes sich namhaft vermindern liessen, wenn unter Einschränkung der Schulnachrichten auf das nothwendige und hinreichende, so wie durch Veröffentlichung eines nicht allzu ausgedehnten wissenschaftlichen Aufsatzes der Umfang des Jahresberichtes ermässigt wird. (Wr. Ztg.)

(Staatsunterstützungen an Studierende.) - Der Decan der philosophischen Facultät, Professor Ed. Suess, publicierte am 27. Juni 1. J. am schwarzen Brette der Universität die Kundmachung, betreffend die Ertheilung von Staatsunterstützungen an Studierende, welche sich für das Lehramt an Mittelschulen vorbereiten. (Pr.)

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(Dreihundertjähriges Jubiläum des k. k. ersten Staatsgymnasiums in Graz.) Unter grosser Theilnahme aus nah und ferne hat am 29. und 30. Juni 1. J. die Feier des dreihundertjährigen Jubiläums des ersten Staatsgymnasiums in Graz begonnen. Der Minister für C. und U. nahm an der Feierlichkeit Theil. Die Direction des genannten Gymnasiums hat zu dieser Feier ein Festprogramm ausgegeben, das einen stattlichen Band von 251 Seiten darstellt. Das Buch enthält, wie die „Graz. Ztg." mittheilt, ein historisches Gedenkblatt, eine vom Prof. Joseph Reichel gedichtete Festode, die Fortsetzung der Geschichte des Gymnasiums, dritte Periode, von Director Dr. R. Peinlich, eine Abhandlung über eine Admonter Pergament-Handschrift der Excerpte des älteren Seneca von Prof. C. Hoffmann, eine Abhandlung über Nicola Macchiavelli als Dichter, Historiker und Staatsmann von Professor J. Macun und endlich eine Darstellung von Taque's Theorie der Cylinder mit im Texte eingedruckten Figuren von Prof. Alois Sänger. (Wr. Ztg.)

(Schülerplätze am n. ö. Landes-Lehrer-Proseminar zu Wiener-Neustadt.) - Laut Kundmachung des löblichen n. ö. Landesausschusses vom 20. Juni 1. J. Z. 12.353 finden am n. ö Landes-Lehrer-Proseminar zu Wr.-Neustadt, welches die Aufgabe hat, die Schüler zum Eintritte in die III. Classe der staatlichen Lehrer-BildungsAnstalten zu befähigen; vom Studienjahre 1874/5 an, im: I. Jahrgang 120 Schüler, darunter 100 mit Landes-Stipendien von je jährlichen 240 fl., und im II. Jahrgang circa 20 Schüler als Nicht-Stipendisten Aufnahme. Die Schüler haben keinerlei Zahlung an die Anstalt zu leisten.

A. Zum Eintritt in den I. Jahrgang sind erforderlich: 1) Das zurückgelegte 14. Lebensjahr, oder die Erreichung desselben im nämlichen Zeitschrift f. d, österr. Gymn. 1874, V. Heft.

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Kalenderjahre, 2) physische Tüchtigkeit, 3) sittliche Unbescholtenheit, 4) das Entlassungszeugnis der Volksschule.

Aufnahme-Bewerber, welche gleichzeitig um einen Landes-Stiftplatz ansuchen, haben sich zugleich zur Unterzeichnung eines Reverses bereit zu erklären, durch welchen sie verpflichtet sind, sich nach dem Austritte aus der staatlichen Lehrer-Bildungsanstalt durch mindestens 6 Jahre dem öffentlichen Schuldienste in Niederösterreich zu widmen.

Die Gesuche sind, mit den nöthigen Belegen versehen, längstens bis 20. August 1874 bei der betreffenden Bezirksschulbehörde zu überreichen.

B. Zur Aufnahme in den II. Jahrgang ist das Bestehen einer Aufnahms-Prüfung am Landes-Lehrer-Proseminare, welche das Lehrziel der ersten Classe umfasst, das diesem Jahrgange nach Punct A1 entsprechende Lebensalter, sowie die Erfüllung der vorher angeführten Puncte 42 u. 3 erforderlich. Die Bewerber für den II. Jahrgang haben die belegten Gesuche gleichfalls längstens bis 20. August 1874 jedoch unmittelbar bei dem n. ö. Landes-Ausschusse einzubringen. Der Tag der AufnahmsPrüfung wird rechtzeitig bekannt gegeben werden. Nicht stipendierte Schüler können nach Mass ihrer Würdigkeit in den Genuss von etwa in Erledigung kommenden Stipendien gelangen.

(Aufforderung zum Eintritte in die Genie-Cadettenschule.) Junge Männer des Civilstandes können unter folgenden Bedingungen in den am 1. October 1. J. beginnenden Vorbereitungscurs für die Genie-Cadettenschule eintreten, um sich zum Genieofficier heranzubilden: 1. Der Aspirant wird vor dem Eintritte zur k. k. Genietruppe assentiert, beziehungsweise als Truppeneleve eingetheilt und entfallen hinfort für denselben oder dessen Angehörige alle wie immer genannten Erhaltungs- oder Erziehungsauslagen.

2. Die Aufnahme hängt von dem Ergebnisse einer commissionellen Prüfung im Umfange der Schlussprüfung einer Oberrealschule ab. Dieselbe ist bis längstens 20. September 1. J. bei einem der Genieregimentsoder Bataillonscommanden zu Wien, Krems, Ofen, Prag, Olmütz oder Krakau abzulegen, wohin auch die bezüglichen Eingaben zu richten sind. 3. Aus dem Ein Jahr währenden Vorbereitungscurse steigen die Geeigneten in die Genie-Cadettenschule auf, um nach Absolvierung der 2 Jahrgänge derselben als Cadet (Officiers-Stellvertreter), mit dem Anspruche auf Beförderung zum Officier in der Rangstour, in die Genietruppe einzutreten.

4. Beim Uebertritte in die Cadettenschule verpflichtet sich der Betreffende, für jedes in derselben zugebrachte Jahr ein Jahr über die vorgeschriebene Präsenzzeit in der activen Dienstleistung zu verbleiben.

5. Weitere Details, Unterrichtsprogramm, dann die Bestimmungen über den directen Eintritt in die Cadettenschule sind in der Instruction für die Truppenschulen der k. k. Armee, IV. Theil, enthalten und können bei den Ergänzungsbezirkscommanden und Genietruppena btheilungen eingesehen werden. (Wr. Ztg.)

Verzeichnis der am Schlusse des Schuljahres 1872/73 in den Programmen der österreichischen Gymnasien und Realschulen erschienenen Abhandlungen 1).

(Vgl. Zeitschrift f. d. österr. Gymn. 1873, S. 450 ff)

Wien ').

A. Gymnasien (und Realgymnasien).

Niederösterreich.

Akademisches Gymnasium.

Valentin Hintner. Beiträge zur Tirolischen Dialektforschung. I 3). 50 S. 8°. (Fortsetzung folgt.)')

Schottengymnasium.

Heinrich Mascheck. Der Charakter des Aias in dem gleichnamigen Drama des Sophokles. 54 S. 8°.

Josefstädter Gymnasium.

Karl Landsteiner. Jakobus Paläologus 5). Eine Studie von.... Mit noch nicht gedruckten Urkunden und Briefen aus dem Archive des k. k. Ministeriums des Inneren. 54 S. 8°.

Theresianum.

Matthias Treichl. Ueber die Zuverlässigkeitsgrenze der Resultate bei Rechnungen mit unvollständigen Zahlen. 38 S. 8°. (Fortsetzung folgt.) Leopoldstädter R u. OG.

Dr. Victor Ritter v. Kraus. Zur Geschichte Oesterreichs unter Ferdinand L 1519-22. Ein Bild ständischer Parteikämpfe nach den Quellen bearbeitet von 4 Excurse. Im Anhange: Briefe und Actenstücke dieser Periode. 147 S. 8°.

....

Mariahilfer R u. OG.

Dr. Josef Pommer. Zur Abwehr einiger Angriffe auf Kant's Lehre von der synthetischen Natur mathematischer Urtheile. 17 S. 8°. Landstrasser R u. OG.

Johann Max Schreiber. Welches ist die Hauptregel der Vocalisation in der Gabelsberger'schen Stenographie? Eine Streitfrage. 9 S. 8° nebst zwei Beilagen (Schriftproben).

R u. OG. im IX. Bezirk.

Dr. Gustaf Werner. Formeln und Lehrsätze über die wichtigsten zum Dreiecke gehörigen Kreise. 34 S. 8° nebst einer Tafel. Gymnasium in der inneren Stadt.

Heinrich Baumann. Kritik über Platons Apologie und Gorgias. 45 S. 8°.

Hernals RG.

Anton Fleischmann. Das österreichische Realgymnasium. 24 S. 8°. Baden RG.

Dr. Josef Bersch. Die Fermente. Separatabdruck aus dem Werke: Die Krankheiten des Weines." 20 S. 8°.

1) Die Notizen über Begründung, Umgestaltung, Eröffnung einer Lehranstalt haben keine Berücksichtigung erfahren, wo sie nicht formell von den regelmässigen Schulnachrichten geschieden auftreten.

2) nach der Zeit ihrer Entstehung geordnet.

über die Mundart des Deferegger Thales.

unter den Schulnachrichten „Karl Berlinger" († 1. August 1872). „Nachruf" (1 S.).

5) Rector der unitarischen Schule zu Klausenburg.

Horn R u. OG.

(Anton Schwarz.) Chronik des Gymnasiums Horn1). 36 S. 8°. Krems OG.

Pius Knöll. Sind Beziehungen zwischen dem Epitaphios im Menexenos und dem sog. lysianischen nachzuweisen? (Abhandlung von ....) 29 S. 8°.

Melk OG.

Vincenz Staufer. Materialien zur Geschichte des Weinbaues in Oesterreich während des Mittelalters. 70 S. 4o.

Oberhollabrunn R. u. OG.

Anton Baran. Das Studium der classischen Sprachen. 16 S. 8°. Hans Schöller. Ein Problem aus der Theorie der Capillarphānomene. 16 S.

Franz Kraus. Uebersichtliche Zusammenstellung der meteorologischen Verhältnisse von Oberhollabrunn im Jahre 1872. 15 S. Seitenstetten OG.

Edmund Schlögelhofer. Compendium der Geschichte der Mathematik bei den Griechen und Römern, 57. S. 8°.

Stockerau RG.

Franz Kubin. Die bildenden Elemente des Unterrichtes in der Gabelsberger'schen Stenographie. 11 S. 8o.

Waidhofen an der Thaia RG.

Julius Hörmann. Ueber den Zeichnungsunterricht an Realgymnasien. 12 S. 8°.

Wiener-Neustadt OG.

Ernst Porazil. Die σύστασις τῶν πραγμάτων in Sophokles Oidipus König. 13 S. 4o.

Freistadt R u. OG.

Oberösterreich.

Eduard Sam haber. Ueber die innere Chronologie der Lieder Hartmanns von Ouwe (Minnesangs Frühling XXI). 14 S. 8o.

Kremsmünster OG.

Erenbert Gerstmayr. Studien zu Shakespeare's „Julius Cäsar". 30 S. 4.

Linz OG.

Jakob La Roche. König Oedipus 29 S. 8°.

Ried R u. OG. 2)

Konrad Pasch. Zur Kunde der Sagen, Mythen und Bräuche im Innviertel. Erster Beitrag. 20 S. 8°.

Salzburg OG.

Salzburg.

Eduard Richter. Das Gletscherphänomen. Ein Beitrag zu einer populären Geographie der Alpen. 40 S. 8°. 3)

1) von den seiner Gründung (1657) vorausgehenden Verhandlungen bis zu seiner gegenwärtigen Umgestaltung.

2) Für diese und andere noch unvollständige Mittelschulen wurde die amtliche Bezeichnuug beibehalten, wenn auch erst einige Classen eröffnet sind.

9) In die Chronik der Lehranstalt ist ein von Prof. Jos. Steger verfasster Nachruf an Karl Häfele († in Wien am 13. April 1873) eingeschaltet, welcher durch 7 Jahre dem Salzburger Gymnasium angehört hatte. (2 S.)

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