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dam molendini siti in ripa fluminis, quod dicitur vulgo Regana, prope villam nostram Nitenawa hospitali in predicto loco ad sustentationem pauperum recognovimus, quod aliquando episcopus Eberhardus beate memorie eidem cenobio donaverat in reconpensationem XXV tal., que inde adconmodaverat, sed predecessor noster felicis recordationis Hermannus episcopus ad suos usus retraxerat. Ut autem huius restitutionis et firmę traditionis inditium tota posteritas in perpetuumb) experiatur, presens scriptum sigilli nostri inpressione corroborari fecimus. Huius rei testes sunt: dominus Dipaldus Pataviensis episcopus, Berhtoldus marchio Istrię, Arnoldus de Brûbusin, Hermannus de Chranah, Poppo de Stirberch), Heinricus de Eglolfestein, Berngerus de Babenberg et alii quam plures.

b) Vorher pp radiert. c) Nach dem ersten r n durch zwei Punkte getilgt, e korr. aus i.

Berichtigung.

Infolge eines unliebsamen Versehens findet sich auf allen beigegebenen Tafeln die falsche Angabe, dass sie zum 7. Ergänzungsbande dieser Zeitschrift gehören.

Zu S. 26. Der N. 6 bezeichnete Passus der Besitzliste des Traditionskodex steht auch in Ausfertigung I der Urkunde von 1138.

Der Brief,,Realis est veritas" aus dem Jahre 1304.

Von

Max Moser.

I. Der Text2).

Realis est veritas eta) fama communis per universum orbem terre, quod reges Francie, tamquam sancti et christianissimi principes ab

1) Angeregt wurde diese Untersuchung durch meinen Lehrer, Geh. Hofrat Prof. Dr. H. Finke. Mit seiner Zustimmung gestatte ich mir die Ergebnisse dem Urteile derer, die an der Erforschung jener ereignisreichen Epoche beteiligt sind, zu unterbreiten. Besprochen wurde dieser Brief bald einlässlicher, bald vorbeigehend in folgenden Abhandlungen: 1. Schwab, Zur kirchl. Geschichte des XIV. Jahrhunderts. Theolog. Quartalschrift 48. Jahrgang I. Heft. Tübingen 1866. 2. Boutaric, Notices et Extraits des documents inédits relatifs à l'histoire de France sous Philippe le Bel. (Notices et Extraits des Manuscrits etc. Tome XX, 2. Paris 1867). 3. Renan, E. Pierre du Bois, Legiste. (Hist. littéraire de la France Tome XXVI. Paris 1873). 4. Döllinger, Akademische Vorträge III. Bd. 5. Langlois, Ch-V, De Recuperatione Terre Sancte. Traité de Politique Générale par Pierre Dubois (Collection de Textes pour servir à l'étude et à l'enseignement de l'histoire). Paris 1891. 6. Holtzmann, Rob. Wilhelm von Nogaret. Freiburg 1898. 7. Göttingischen Gelehrten - Anzeigen 1893 u. 1899 I. 8. Finke H., Aus den Tagen Bonifaz' VIII. (Vorreformat. geschichtl. Forschungen II. Bd.). Münster 1902. 9. Scholtz R., Die Publizistik zur Zeit Philipps des Schönen und Bonifaz' VIII. (Kirchenrechtliche Abhandlungen, hrsg. v. Ulrich Stutz 6./8. Heft) Stuttgart 1903. 10. Finke, Zur Charakteristik Philipps des Schönen. Mitteilungen des Instituts Bd. XXVI. 11. Wenk K., Philipp der Schöne von Frankreich, seine Persönlichkeit und das Urteil der Zeitgenossen. Marburg 1905.

2) Der Text in nachstehender Fassung beruht auf einer eingehenden Kollationierung des Boutaric'schen Druckes mit dem Manuskript, welcher Mühe sich J. Rest in dankenswerter Weise unterzogen hat. Da die in der Literatur über diesen Brief bestehende und benützte Übersetzung recht mangelhaft, ja zum

a) So ms.

antiquo consueverunt esse columpne fidei christiane precipuique defensores et propugnatores ecclesie Dei; et propter hanc sanctam famositatem consueverunt eciam universaliter habere preces apud Deum et orationes proborum omnium iustarumque personaruma) in toto mundo1). Quamobrem lamentabile dampuum esset, necnon et humiliatio, seu diminutio corone reguia) Francie, si deficeret aliqualiter ab honore tali, presertim ex quadam negligencia propter discordiam quamque motam inter dominum regem et papam quondam Bonifacium, qui multos quidem, et maguos prelatos et principes, necnon et clericos excellentes, famosos et prudentes, ac eciam religiosos plerosque post se reliquit ipsi quidem tenaciter adherentes. Quorum aliqui forte multa dicere poterunt et machinari contra regem diversis modis subtiliter in eius detrimentum, si forte locus et tempus affuerint, saltem quantum ad famam detrahendo. Quicquid enim ad excusationem et innocenciam regis dicere et testificari2) possunt amici regis et sui favorabiles contra personam dicti pape3) tanquam suspectum et improbabile pars alia contradicit; et communiter dici potest, quod res grandis et horribilis) occasione*) regis aut propter ipsum attemptata fuit in eum, qui tanquam vicarius

Teile unrichtig ist und da in eine Übersetzung manche Erklärung aufgenommen werden konnte, die in der Abhandlung der Kürze halber übergangen wurde, mag es gestattet sein, dem Texte eine Übersetzung folgen zu lassen.

1) Eine Notiz aus dem Jahre 1300 erwähnt dieselbe Tatsache; sie stammt aus den Prozessakten wider den Bischof Saisset von Pamiers: Tertio ex eo quod ecclesia Appamiarum sit in regno Franciae protectione gaudens regia, sicut ceterae Eecclesiae cathedrales regni Franciae; propter quod incessanter pro Rege populi sibi subditi orare debent fideliter et devote, sicut faciunt ceteri Praelati religiosi et clerici regni praedictis. Dupuy, Hist. du diff. S. 627.

2) Scholz, S. 389 versteht unter testificari,Zeugenaussagen und zieht daraus den an sich keineswegs unberechtigten Schluss,, dass der Prozess oder wenigstens die Anklage Nogarets gegen den Papst Bonifaz bereits im Gange waren. Es liegt jedoch kein zwingender Anlass vor, testificari im technischen Sinne von Zeugenaussagen zu fassen; volle Klarheit erhält die Stelle auch dann, wenn man testificari allgemein als ein bezeugen, ein entschiedenes Aussagen nimmt, gleichviel wo es geschieht.

3) Es sei hier darauf hingewiesen, dass mit, persona dicti pape, ebenso später mit, persona und, personae adversae partis eine sehr gebräuchliche Unterscheidung angewendet wird; es soll nur die Person, nicht auch das Amt des Gegners angegriffen werden.

4) Wie sich aus der inbezug auf den Urheber farblosen Bedeutung, Gelegenheit die transitive Bedeutung, Veranlassung entwickeln konnte, dafür gibt die von Philipp am Aschermittwoch des Jahres 1304 ausgestellte Urkunde ein interessantes Beispiel: Beraud de Mercoeur, Pierre de Belle-Perche, Plasian und

b) grandis et horribilis im ms. korrigiert aus grandes et horribiles.
Mitteilungen XXIX.

Christi reputabatura) in terris tenere locum Dei. Quocirca multi necnon et magni viri, tam seculares quam religiosi eciam regis amici, turbatam et obfuscatam) habentes opinionem et conscienciam erga regem, extimant eciam ipsum regemd)1) non omnino quietatama) et pacatam Nogaret erhalten die Vollmacht eingekerkerte, wes Standes sie sind, in welchem Teile des Reiches sie sich finden,, quavis occasione vel causa detineri noscuntur, freizulassen. (Notices et Extraits XX, 2 S. 153.) — Vgl. ausserdem Devic et Vaissette, Hist. gén. de Languedoc S. 429,ex processibus seu occasione processuum ... magnum scandalum erat exortum, cuius occasione grandia pericula imminebant, ... scandali tollatur occasio. Vgl. ferner den theologischen Sprachgebrauch, wo occasio in der Lehre von der occasio proxima et remota sehr oft in der Bedeutung von Veranlassung, d. b. der unmittelbaren Beeinflussung gebraucht wird.

1) Die Handschrift hat an dieser Stelle meque statt,regem. An dem ,meque fanden alle Beweise für oder wider den Verf. ihre Stütze oder ihre Verwerfung. In den nachfolgenden Erörterungen wurde nun versucht, ohne jegliche Rücksichtnahme auf, meque eine klare Deutung des Briefes und eine befriedigende Lösung der Fragen nach dem Autor und dem Adressaten zu bekommen. Bald stellte sich heraus, das,meque bilde weder für das Verständnis des Inhaltes noch zur Feststellung des Verfassers und Adressaten den unentbehrlichen Schlüssel. Es erwies sich in dem Briefe so singulär, dass sich der Verdacht seiner Unmöglichkeit immer mehr steigerte. Zudem haben drei Forscher, ohne sich gerade auf das eingehendste mit dem Briefe beschäftigt zu haben, die stilistische und inhaltliche Härte der Stelle bemerkt und darum ihre Richtigkeit in Zweifel gezogen. Renan: S'il n'est pas une fautes (Hist. Litt. XXVI, S. 501). Auch Wenck (GGA 1893 S. 132 Anm. 4) vermutet einen Schreibfehler:, Boutaries Annahme Nogarets ruht auf dem einzigen Wörtchen meque, das nichts beweisen würde, aber auch so überraschend dazwischenfällt, dass ich an einen Schreibfehler glaube. Scholz meint zwar, ein blosser Schreibfehler sei kaum anzunehmen; aber trotzdem er sich noch einmal durch Einsicht in die Handschrift, die,ganz deutlich meque habe, über die Richtigkeit verlässigte,, klingt ihm der Passus etwas hart und auffällig. (Scholz, S. 389).

Recht eigentlich unerklärlich ist es, dass sich der Verf., wenn er sich durch ,meque wirklich als Mitblossgestellten bezeichnete, nur an dieser einen Stelle genannt haben sollte. Warum hat er sich nicht auch an der Stelle, scrupulus a conscientia regis et aliorum eciam... non cessabit in gleicher Weise persönlich genannt? Man erwartet geradezu, nachdem das,meque den Absender eingeführt hatte, auch an der zweiten Stelle die Person des Verfassers, erwähnt zu finden; es hätte doch sicherlich seiner Anregung Nachdruck verliehen, wenn er dem Empfänger sagen konnte: Du erweisest auch mir einen Gefallen, wenn du auf mein Ansinnen eingehst und dazu beiträgst, dass auch ich in der Öffentlichkeit zu einem besseren Ansehen komme.

Die Annahme eines Schreibfehlers bei der Übertragung des Briefes aus dem Original in die Kopie dürfte doch nicht gar so etwas ausserordentliches sein. Gewiss wird man die Tradition nach Möglichkeit zu wahren suchen; wenn sich aber die Schwierigkeiten durch das Festhalten an der Überlieferung allzusehr

c) obsustatam (ms.) d) meque (ms.)

habere conscienciam erga Deum, eo quod saucte matri ecclesie satisfactum) non apparet adhuc, secundum quod utique conveniens esse deberet. Et licet forte 1), mediantibus probis viris quibusdam, excellencie regali seu honoris ipsius diguitati qualitercunque delatum, aut Deo forte secundum quosdam satisfactum fuerit in occulto, nichilominus omnia considerando, que circa totum hoc negocium consideranda iudicanturf) communiter, nundum omnis perplexitas amota est, neque scrupulus a consciencia regis et aliorum eciam, quinimo neque fama

häufen, dann wird es doch angebracht sein, näher zuzusehen, ob nicht eine Korrektur erforderlich ist. Selbstverständlich müssen zuerst alle Gründe erwogen werden, bevor man sich zu einer Änderung entschliesst. Auch der Gesichtspunkt ist in unserem Falle zu erörtern, ob es überhaupt möglich ist, dass an der in Frage kommenden Stelle ein Schreibfehler begangen werden konnte. Tatsächlich bietet ein solcher in unserem Falle nichts sonderlich auffälliges. Sei es, dass der Abschreiber, der den Brief in das königliche Register übertrug, von der Vorlage ablesend, die Kopie anfertigte, sei es, dass er nach Diktat geschrieben hat: beide Male ist der Irrtum leicht zu erklären; sowohl das Schrift-, wie das Gehörsbild des Wortes, regem konnten ein,meque vortäuschen.

Wahrscheinlich schrieb der Beamte nach Diktat; so erklärt sich eine im Manuskript vorhandene Korrektur:res grandis et horribilis aus, res grandes et horribiles; so auch der offenbare Schreibfehler, obsustatam statt, obfuscatam, , excellenter statt,excellentem, so auch ein weiterer, zwar unerheblicher, jedoch offenkundiger Fehler: Statt,utique reges benivolos muss es offenbar heissen ,atque regi benivolos; die überlieferte Lesart hat an der fraglichen Stelle keinen Sinn; denn was sollte auch in dem durchaus konkret gehaltenen Briefe plötzlich die allgemeine Wahrheit: ein solches consilium und testimonium müsse von klugen und wohlwollenden Königen hoch angeschlagen werden?

Während man mit Deutung des, meque stilistisch und sachlich in die grösste Verlegenheit kommt, ergibt sich bei Einsetzung des , regem stilistische Glätte und Sauberkeit; jetzt entwickelt sich der Gedankengang in einem einzigen durchsichtigen Zug. Und nicht nur die fragliche Stelle gewinnt an Klarheit und Deutlichkeit sondern der ganze Brief.

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Die Partikel, eciam dürfte an dieser Stelle schwerlich mit auch wiederzugeben sein; selbst dann nicht, wenn man, meque gelten lassen wollte. Die Elimination von,meque und Ersetzung durch, regem fordert für, eciam erst recht eine andere Bedeutung, nämlich die temporale in dem Sinne auch von jetzt an, noch immer". Nicht ganz von der Hand zu weisen wäre die steigernde Bedeutung,sogar. Für die ausgesprochene Tatsache fällt die Partikel nicht stark ins Gewicht.

1) Durch,licet forte wird nur,qualitercunque delatum aut satisfactum fuerit als zweifelhaft hingestellt, nicht so das Zwischenglied des Satzes,mediantibus probis viris quibusdam. An und für sich zwingt der Text nicht zu dieser Scheidung; allein anderweitige Nachrichten verbürgen die Wirklichkeit der hier erwähnten Vermittelungsgesandtschaft. Vgl. Holtzmann, S. 116 ff.

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